Leute:"Mir bricht es das Herz"

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Helene Fischer ist zurück auf der Bühne. Unter ihrer Jacke trägt sie eine blau-gelbe Schleife. (Foto: Philipp Schmidli/Getty Images)

Helene Fischer äußert sich zum Krieg, Hans Zimmer feiert im Bademantel, und ein Kiezpfarrer hofft auf Veränderungen.

Helene Fischer, 37, gebürtige Russin, leidet mit den Menschen in der Ukraine. "Mir bricht es das Herz, das zu sehen", sagte die Sängerin bei einem Festival in der Schweiz. "Tagtäglich die Bilder von zerrissenen Familien; von Vätern, Brüdern, Soldaten, Ehemännern, die sterben müssen. Von Frauen, die flüchten müssen." An ihrem Oberteil trug sie eine kleine Schleife in den Nationalfarben der Ukraine, auch die Bühne wurde blau und gelb beleuchtet. "In meiner akuten Situation nimmt mich das noch mehr mit. Ich bin wahnsinnig emotional gerade zurzeit, sehr nah am Wasser gebaut", sagte sie weiter. Fischer wurde 1984 im sibirischen Krasnojarsk geboren, kam aber schon als kleines Kind mit ihrer Familie nach Deutschland. Nach Medienberichten über eine Schwangerschaft im vergangenen Herbst war sie zuletzt für mehrere Monate von der Bildfläche verschwunden gewesen.

(Foto: @HansZimmer/Twitter)

Hans Zimmer, 64, Filmkomponist, hat seine Oscarauszeichnung im Bademantel gefeiert. Er tourt derzeit durch Europa und wohnte der Zeremonie deshalb nicht persönlich bei, sondern befand sich in einem Hotel in Amsterdam, wo ihn seine Tochter mit der guten Nachricht weckte. Auf Twitter postete er ein Foto in flauschig-weißem Bademantel und mit dem Oscar in der Hand, auf einem zweiten Bild ist die Auszeichnung bereits in der Bademanteltasche verschwunden. Woher er den Award mitten in der Nacht hatte, schrieb er nicht. In einem weiteren Tweet bedankte sich der in Frankfurt am Main geborene Filmkomponist bei den Musikern und Regisseur Denis Villeneuve. Zimmer wurde für die Filmmusik im Science-Fiction-Epos "Dune" geehrt - sein zweiter Academy Award nach "König der Löwen" 1994.

(Foto: Georg Wendt/dpa)

Sting, 70, britischer Sänger, hat in Lübeck gegen den Krieg gesungen. Nach einer Theatervorstellung kam er auf die Bühne und präsentierte die Neufassung seiner Ballade "Russians". Angesichts des Krieges in der Ukraine hatte er das Stück vor Kurzem in einer Unplugged-Version neu veröffentlicht. "Ich habe es 1984 im Kalten Krieg geschrieben und ich habe nie gedacht, dass es nach dem Mauerfall noch einmal relevant werden könnte", sagte der 70-Jährige. Mit dem Anti-Kriegs-Lied hatte Sting ursprünglich gegen das Wettrüsten zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion protestiert. Sting kündigte an, das Lied künftig bei allen Auftritten seiner aktuellen Tournee an den Anfang zu stellen. "Ich habe zwei Cellospieler aus der Ukraine engagiert, die das Lied als Geste der Solidarität mit mir spielen werden", sagte er. Sting hatte in Lübeck eine Aufführung des Musicals "The Last Ship" besucht, für das er die Musik geschrieben hat.

(Foto: Marcus Brandt/dpa)

Karl Schultz, 65, katholischer Kiezpfarrer auf St. Pauli, hofft auf Veränderungen in der Kirche. "Die katholische Kirche ist im freien Fall. Aber viele Verantwortliche, auch viele Bischöfe, haben den Ernst der Lage erkannt und wissen, dass wir dringend Reformen brauchen", sagt der 65-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Reformen bedeuteten nicht, die Lehre der Kirche über Bord zu werfen. "Aber die Kirche muss für die Menschen einladend und verständlich sein, und die Lehre muss ins Heute übertragen werden", sagt Schultz, der seit 2010 die Pfarrei St. Joseph leitet. Mit Veranstaltungen wie "St. Joseph at Night" lädt er alle Menschen ein, die auf dem Kiez unterwegs sind.

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