Süddeutsche Zeitung

Leute des Tages:Lieber allein

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Sängerin Jasmin Wagner spricht über ihre Lockdown-Scheidung, ein Bischof trifft sich zum Zocken, und Österreich hat 36 Jahre nach Joschka Fischer nun auch einen Turnschuhminister.

Jasmin Wagner, 40, Sängerin und Schauspielerin, reduziert gerne ihre Kontakte. "Einige bekommen Lockdown-Babys - und ich eine Lockdown-Scheidung", sagte Wagner der Nachrichtenagentur Spot on News. Wagner, die in den 90er-Jahren als "Blümchen" bekannt wurde, hatte sich Ende 2020 nach fünf Jahren Ehe von ihrem Mann Frank Sippel getrennt. "In der Beziehung habe ich mich oft einsam gefühlt. Nun nicht mehr."

Peter Kohlgraf, 54, Bischof von Mainz, hat Neuland betreten. Kohlgraf hat sich am Sonntag im Internet mit 50 Jugendlichen zum Zocken getroffen. Gespielt wurde das Videospiel Minecraft, bei dem man zum Beispiel Gebäude in einer 3-D-Welt konstruiert. Aber auch Gedanken zur Pandemie hatten ihren Platz bei dem vierstündigen Termin. Auf Facebook zog der Bischof ein positives Resümee: Die Sehnsucht nach Gemeinschaft, Begegnung und Lebensfreude sei spürbar gewesen, auch Krankheit und Tod seien thematisiert worden. "Es war keineswegs nur ein flottes Event", schrieb der Bischof.

Markus Lüpertz, 79, Künstler, ist sauer auf das Coronavirus. "Es sind ein bis zwei Jahre, die mir gestohlen werden", sagte Lüpertz der Deutschen Presse-Agentur. "Ich habe nicht mehr so viel Zeit wie vielleicht ein jüngerer Mensch. Das nehme ich der Krankheit echt übel." Er selbst fühle sich zwar privilegiert. Er sei geimpft, lebe im Kreis seiner Familie und habe ein Haus mit Garten. Aber ihm fehlten das Miteinander und das Gesellschaftliche.

Wolfgang Mückstein, 46, modebewusster Minister in Österreich, tritt in Joschka Fischers Fußstapfen. Bei seiner Vereidigung (in Österreich sagt man feierlicher: Angelobung) zum Gesundheitsminister bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen trug der Grünen-Politiker helle Turnschuhe - genauso wie Fischer bei seiner Vereidigung zum Umweltminister im hessischen Landtag 1985. Ob das Schuhwerk Mücksteins tatsächlich eine Reminiszenz an seinen Vor-(Turnschuh-)Gänger Fischer oder lediglich an seinen eigenen Beruf als Arzt war, ist noch unklar.

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