Süddeutsche Zeitung

Leute des Tages:"Großartig wie Äffchen"

Reinhold Messner lästert übers Hallenklettern, Günther Maria Halmer wagt sich auf unbekanntes Terrain, und das kleinste Haus Deutschlands hat einen neuen Besitzer.

Reinhold Messner, 76, ehemaliger italienischer Extrembergsteiger, mag keine Kletterhallen. So gut die "Mädels und Jungs in den Kletterhallen" auch trainiert seien, vergäßen sie doch, "dass ihre Kletterei nichts mit traditionellem Alpinismus zu tun hat. Nichts!", sagte der Südtiroler dem Playboy. "Sie klettern im klimatisierten Raum - großartig wie Äffchen - 15 Meter hoch." Nicht viel anders sei es heutzutage an den Achttausendern. "Unterm Strich ist eine Heerschar von Trägern, Führern, Ärzten, Köchen und weiß Gott noch wer damit beschäftigt, den Berg-Yuppies jeden Morgen in die Schuhe und Steigeisen zu helfen."

Naomi Campbell, 50, britisches Supermodel, ist zur Botschafterin ernannt worden, genauer: zur kenianischen Tourismusbotschafterin. Tourismusminister Najib Balala verkündete die "aufregende Neuigkeit" während eines gemeinsamen Besuchs auf einem Golfplatz an der Küste. Auf Twitter machte sich Unmut breit, Nutzer fragten, warum das Ministerium keinen Kenianer für das Amt ausgesucht habe.

Fynn Kliemann, 32, Youtuber und Musiker, hat sich ein Häuschen gekauft. Der Webdesigner aus Niedersachsen, auf der Videoplattform unter anderem als "Heimwerkerking" bekannt, ist neuer Besitzer des angeblich kleinsten Hauses Deutschlands, wie er auf Instagram verkündete: "Das ist richtig geil." Die Immobilie in der Bremer Altstadt, die von einem Maklerunternehmen für 77 777 Euro angeboten worden war, hat vier Quadratmeter Wohnfläche, "das wird richtiges Ingenieurstum, da überhaupt ein Bett reinzubringen". Wie er das Häuschen genau nutzen wird, hat er noch nicht verraten, wohl aber sein Einrichtungsmotto: "Gute Laune, Dinge ausprobieren, nachhaltig bauen und vor allem: Spaß haben."

Günther Maria Halmer, 78, Schauspieler, spielt in einem Rosamunde-Pilcher-Film mit, ohne sich jemals einen solchen im Fernsehen angesehen zu haben. Er lese auch keine Pilcher-Romane, sagte er der Augsburger Allgemeinen. "Ich meine das gar nicht ablehnend, aber mich interessiert es einfach nicht. Das heißt aber nicht, dass ich das alles verachte. Wenn die Rollen gut sind und man das gut spielt, ist es wie ein Märchen für Erwachsene." In der Folge "Stadt, Land, Kuss", die am Sonntag ausgestrahlt wird, spielt Halmer den miesepetrigen Vogelkundler Sir Henry, der mit dem halben Dorf verkracht ist. "Der grantige alte Mann, der ein gutes Herz hat, das ist ein Fach, das gerne mit mir besetzt wird."

Lisa Wagner, 41, scheidende Fernsehkommissarin, will vorerst keine Ermittlerin mehr spielen. "Das Gleiche dann noch mal in Blau zu machen, macht keinen Sinn. Man muss dann etwas ganz anderes finden", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Man müsse erst mal "ein bisschen Gras wachsen lassen". Wagner ist am Samstagabend zum letzten Mal als Kommissarin Winnie Heller im ZDF zu sehen und leidet unter einem Anflug von Abschiedsschmerz. Sie wisse noch nicht, ob sie sich die Sendung anschauen werde. "Wenn ja, dann mit viel Alkohol, einem schönen Gin Tonic."

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