Süddeutsche Zeitung

Leute des Tages:Bart oder nicht Bart, das ist hier die Frage

Lesezeit: 2 min

Ein mehrfacher Welt- und Europameister der Bartträger verklemmt sich, ein Oberbürgermeister nicht. Und Johnny Rotten ist sauer.

Jürgen Burkhardt, 63, mehrfacher Welt- und Europameister der Bartträger, verklemmt sich. Zwar hat sein Bart die Spannweite eines Doppelbetts, doch sei das beim Tragen einer FFP-Schutzmaske kein Problem, auch wenn die eng am Gesicht anliegen muss. "Für den Alltag habe ich mir eine Maske von einer Schneiderin anfertigen lassen", sagte Burkhardt der Deutschen Presse-Agentur. "Aber auch mit einer normalen FFP-Maske ist das eigentlich kein Problem, weil ich die langen Zwirbel an den Seiten zwischen die Gummis klemmen kann." Burkhardt, Fotograf und Designer aus Leinfelden-Echterdingen in der Nähe von Stuttgart, ist bekannt für einen Bart, der beim Wettkampf wie zu preußischen Glanzzeiten links und rechts zu fünffachen Spiralen aufgerollt ist.

Florian Janik, 40, ehemaliger Bartträger, verklemmt sich nicht. "Man hat so Phantombart-Schmerzen", sagte der Erlanger Oberbürgermeister (SPD) nun, zwei Tage nachdem er sich seinen Vollbart abrasiert hat. "Ich erwische mich, wie ich mehrmals am Tag dahin fasse. Insofern vermisse ich den Bart schon." Janik hatte wegen der FFP-Masken-Pflicht eine Challenge im Stadtrat gestartet und seine Kollegen zur Rasur aufgefordert.

Zoe Wees, 18, Hamburger Musikerin, lehnt die von vielen Influencern und Fernsehshows vermittelten Schönheitsideale ab. "Es ist echt schwierig, in der heutigen Welt aufzuwachsen. Als junger Mensch weißt du ja noch gar nicht, wie du dich selbst liebst, und ob es normal ist, wie du aussiehst", sagte sie der dpa. "Wenn du jeden Morgen in den Spiegel guckst und sagst, wie sehr du dich lieb hast, hilft das", sagte die Sängerin.

Charlotte Würdig, 42, Moderatorin, hat in ihrer Küche Öffnungszeiten festgelegt. Um ihre beiden Söhne (vier und sieben Jahre alt) während des Homeschooling-Alltags bei Laune zu halten und dabei eigene Energiereserven zu schonen, gewährt Würdig nur temporär Zugang. "In der Zwischenzeit hat in der Küche gar niemand etwas zu suchen - geschweige denn etwas zu wünschen", sagte sie dem Portal vip.de.

Johnny Rotten, 64, Sex Pistol, ist sauer. "Niemand hat sich die Mühe gemacht, mich in irgendeiner Weise einzubinden", sagte Rotten, der eigentlich John Lydon heißt, der dpa. Grund für seine Wut ist die Ankündigung des US-Senders FX, eine TV-Serie über Rottens legendäre Punkband zu produzieren. Die sechsteilige Serie "Pistol" soll auf der Autobiografie des Sex-Pistols-Gitarristen Steve Jones basieren. "Ich bin zutiefst beleidigt durch dieses Projekt. Und ich bin schockiert, dass sie sogar schon Schauspieler für mich casten, ohne Rücksprache oder jegliche Kommunikation. Meiner Meinung nach ist dieses Projekt nicht mehr als Gift", sagte Rotten.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5179449
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/ick
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.