Ein Dusch-Schaumschläger und seine Präsidentschaftspläne
Die gute Nachricht zuerst: US-Rapper Kanye West, 43, unterstützt nicht mehr Donald Trump. Die schlechte Nachricht hat allerdings damit zu tun: Er will nun selbst Präsident der Vereinigten Staaten werden. So richtig darüber lachen will niemand bisher. Nun ja, den überraschenden Sieg von Donald Trump vergisst man nicht so schnell. West, der seine Präsidentschaftskandidatur via Twitter verbreitete, hatte in den vergangenen Jahren mit einigen politischen Aussagen für Wut gesorgt. 2018 sagte er etwa über Sklaverei: "Wenn man hört, dass es Sklaverei für 400 Jahre gab ... 400 Jahre? Das klingt nach eigener Wahl."
Einen Slogan hat er schon ("Yes"), genau wie einen Namen für eine Partei ("Birthday Party - wenn wir gewinnen, ist das ein Geburtstag für jeden"). Seine Pläne (er ist vor allem für Gott und gegen das Recht auf Abtreibung und eine Corona-Impfung) klingen ziemlich krude. Dass es sich bei seiner Präsidentschaftsbewerbung um einen Einfall fürs Klo handeln könnte, zeigt auch der Ort, an dem dem 43-Jährigen die Idee zur Kandidatur gekommen ist: im Bad. "Ich stand unter der Dusche und habe nachgedacht, ich schreibe Raps unter der Dusche. Da hat es mich umgehauen zu sagen: "'Du wirst als Präsident kandidieren', und ich habe angefangen, hysterisch zu lachen", so West im Interview mit dem Magazin Forbes.
Ein Traum in Pink
Kanye West ist nicht der einzige US-Promi, der sich Gedanken über das höchste Amt macht. Auch Paris Hilton, 39, Hotel-Erbin, hat einen Vorschlag, was sich ändern müsste, wenn sie US-Präsidentin wäre: Das Weiße Haus solle das Pinke Haus werden. " Definitiv, weil weiß einfach zu langweilig ist", sagte sie in einem Twitter-Video. Pink gehört zu den Farben, die ehemals der Frauenwelt vorbehalten waren. Dass das nicht mehr unbedingt der Fall sein muss, ist wohl noch nicht bei Hilton, ehemaliges It-Girl und heute DJane, angekommen. In einem weiteren Tweet schrieb sie, das Oval Office brauche unbedingt "a woman's touch". Dazu posierte sie in einem kompletten Leo-Print-Outfit auf dem Tisch des Präsidenten - vermutlich gephotoshopt.
Im Gegensatz zu Kanye West bringt Hilton zwar Wahlkampferfahrung mit - sie hatte bereits 2016 als Antwort auf Donald Trump eine Kampagne für sich gestartet -, allerdings ist ihr Tweet diesmal vermutlich nur ein Scherz. Immerhin: Ihr Wahlslogan ist innovativer als der von Kanye West ("Yes" erinnert dann doch sehr an Barack Obamas "Yes we can"), und auch etwas selbstironischer: "Make America Hot Again."
Ein Name für die Götter
Vielleicht will auch die Tochter des Sprint-Stars Usain Bolt einmal Politikerin werden? Oder doch eher Sportlerin? Den richtigen Namen dafür hat sie auf jeden Fall: Olympia Lightning Bolt heißt das im Mai geborene Mädchen, wie Bolt jetzt der Öffentlichkeit mitteilte - in den sozialen Medien zeigte er Fotos des Babys, einige davon mit der Mutter, seiner Freundin Kasi Bennett. "Wir haben zusammen ein neues Kapitel mit unserer Tochter Olympia Lightning Bolt begonnen", schrieb der Jamaikaner.
Übersetzt bedeutet Lightning "Blitz" - und ist wohl eine Anspielung auf die Karriere ihres Vaters: Usain St. Leo Bolt, der seine Karriere nach der WM 2017 in London beendet hatte, gehört zu den erfolgreichsten Athleten der Geschichte: acht Mal Olympiasieger, elf Mal WM-Gold und seit 2009 Rekordhalter über 100 Meter (9,58 Sekunden) und 200 Meter (19,19). Immerhin: Der Name der kleinen Olympia Lightning ist leichter auszusprechen als "X Æ A-XII" - so heißt der im Januar geborene Sohn von Elon Musk und Sängerin Grimes. Die beiden wollten damit unter anderem an ihr Lieblingsflugzeug erinnern.
Flammender Zorn in Slowenien
Auch in Slowenien ist Donald Trump in aller Munde. Oder besser gesagt, seine Frau: Melania Trump. Die riesige Holzstatue der First Lady in ihrem Heimatland hat schon für einige Witze gesorgt; die überlebensgroße Holzfigur im blauen Kleid wurde etwa als "Vogelscheuche" bezeichnet. Manche befürchteten gar, die echte Melania Trump könne durch die Statue von einem Besuch in ihrer alten Heimat abgeschreckt werden. Nun ist das Werk, wie so viele Statuen in den vergangenen Wochen, zerstört worden. In diesem Fall ist sie angezündet worden: Nach Berichten slowenischer Medien wurde die Statue in der Nähe von Sevnica, dem Heimatort von Melania Trump, die hier als Tochter eines Mechanikers aufwuchs, von "unbekannten Vandalen" in Brand gesteckt.
Die Polizei ermittelt noch. Der US-Künstler Brad Downey hatte für die Statue den slowenischen Straßenarbeiter Aleš Maxi Župevc beauftragt, der Melania Trump mit einer Kettensäge gestaltete. Seine Lebensgeschichte beginnt ganz in der Nähe der späteren First Lady, im Gegensatz zu ihr hat Župevc seine Heimat aber niemals verlassen. Was Melania Trump zu der ganzen Geschichte sagt, ist nicht bekannt. Ihr Mann hat derweil genug mit seinen eigenen Statuen zu tun. Zuletzt hat der US-Präsident sogar die Nationalgarde mobilisiert, um Denkmäler in der USA vor Demonstranten zu schützen.
Schlammschlacht vor Gericht
Mal nicht um Politik geht es bei diesem Rosenkrieg. Dabei hat er alle Zutaten, die ein Drama braucht: eine schöne, reiche Frau, einen schönen, reichen Mann, eine bittere Trennung inklusive öffentlicher Schlammschlacht und ausreichend Publikum. Da es ein moderner Rosenkrieg ist, darf auch das richtige Medium nicht fehlen: ein Boulevardblatt, das den Schlamm erst richtig aufwirbelt. In diesem Fall die britische Zeitung The Sun, die Hollywoodschauspieler Johnny Depp 2018 als "Ehefrauen-Schläger" bezeichnet hatte. Eigentlich wollte Depp nun sein Image mit einem Prozess vor dem High Court in London gegen eben jene Zeitung wieder verbessern. So richtig scheint das mit der Ehrenrettung aber bisher nicht zu gelingen.
Depp bestreitet zwar gegen Amber Heard gewalttätig geworden zu sein, doch Fotos zeigen seine verletzte Ex-Frau. Zugleich ist in der Verhandlung von allerlei Drogen, Medikamenten, Blackouts, Ausflippen und Entzugsschwierigkeiten die Rede. Der Prozess soll noch ein paar Tage laufen, der öffentliche Rosenkrieg zwischen dem Ex-Paar wird wohl noch länger dauern. Dass ausgerechnet der Prozess gegen eine Boulevardzeitung für mehr als genug neuen Stoff für weitere Boulevardmeldungen sorgt, ist dabei von trauriger Ironie. Vielleicht hätte Depp es lieber mit einer Präsidentschaftskandidatur versuchen sollen.