Leute:„Elon Musks echte Nazi-Edition“

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„Könnten Sie bitte für fünf Minuten die Klappe halten?“ Ken Casey wies in Boston einen Konzertbesucher mit „MAGA“-Käppi zurecht. Das hatte Folgen. (Foto: Amy Harris/picture alliance /Invision/AP)

Die Band „Dropkick Murphys“ verspottet einen Fan mit „MAGA“-Kappe, Navid Kermani fühlt sich von Mini-Trumps umzingelt, und Kesha wünscht sich mehr sexuelle Offenheit von ihren Fans.

Ken Casey, 55, Sänger der Punkrock-Band Dropkick Murphys, mokiert sich über die Kleidung von Fans. Während eines Konzerts in Boston machte er sich über einen Fan mit weißer „Make America Great Again“-Kappe lustig und sprach in dem Zusammenhang von „Elon Musks echter Nazi-Edition“, da auch der Tesla-Gründer und Trump-Berater gerne „Maga“-Mützen trägt, bevorzugt allerdings in Schwarz. Zudem sagte Casey: „Stört es Sie, Sir, wir werden ein Lied über unsere Großeltern und Menschen spielen, die im Krieg gegen die Nazis gekämpft haben … also könnten Sie bitte für fünf Minuten die Klappe halten.“ Caseys Band postete davon ein Video auf Instagram. Daraufhin wurde spekuliert, dass die Dropkick Murphys wegen der Aktion mit der Kappe von der Plattform X verbannt worden seien. Die Musiker stellten jedoch in einem Schreiben an Variety klar, dass sie selbst bereits 2022 ihren Account deaktiviert hätten, als Musk „nur ein halber Nazi“ gewesen sei. Eine unbefugte Person habe danach den Account gekapert, dagegen seien sie gerichtlich vorgegangen. Deshalb trage das Konto nun den Vermerk, es sei wegen Regelverstößen gesperrt.

(Foto: Thomas Banneyer/dpa)

Navid Kermani, 57, Schriftsteller, fühlt sich von „Mini-Trumps“ umzingelt.  Er beobachte in seinem Wohnviertel Eigelstein in der Kölner Innenstadt immer wieder Männer, die einfach irgendwo hinpinkelten, selbst wenn Kinder, Frauen, Passanten in der Nähe seien. „Es ist ihnen – Verzeihung! – scheißegal“, sagte der Friedenspreisträger dem Kölner Stadt-Anzeiger. „Und wenn man sie darauf hinweist, dass das widerlich ist, wird man auch noch beschimpft. Ich denke dann jedes Mal: noch so ein Mini-Trump!“ Oft handele es sich um ganz normale Männer im Geschäftsanzug. „Verwahrlosung ist offenkundig kein exklusives Problem der sogenannten Unterschicht oder einer fremden Kultur.“ Ebenso rücksichtslos sei es, E-Roller quer auf dem Bürgersteig abzustellen. Oder dass jeder immer und überall glaube, saufen zu müssen. „Und wenn er gesoffen hat, sich eben zu erbrechen, was etwa in unserem Hauseingang inzwischen nicht mehr nur im Karneval geschieht.“

(Foto: Silas Stein/dpa)

Mike Krüger, 73, Sänger, und seine Frau Birgit feiern lieber den Tag ihres Kennenlernens als Goldene Hochzeit. Zum 50. Ehe-Jubiläum im Sommer plane das Paar, das seit 55 Jahren zusammen ist, gar keine Feier, sondern werde einfach „verschwinden“, wie Krüger in einem NDR-Podcast erklärte. „Da sind Frau Krüger und ihr Mann irgendwo, wo sie keiner vermutet.“ Zu einem möglichen „Supernasen“-Filmcomeback mit Thomas Gottschalk, 74, erklärte Krüger: Zwar gebe es bereits ein fertiges Drehbuch, doch sei das Vorhaben nach dem Tod des Filmproduzenten Karl Spiehs (1931 – 2022) ins Stocken geraten: Jüngere Produzenten hätten „das Drehbuch nicht so lustig“ gefunden.

(Foto: Chris Delmas/AFP)

Patrick Schwarzenegger, 31, Schauspieler („The White Lotus“), litt als Kind unter der Strenge seiner Eltern Maria Shriver, 69, und Arnold Schwarzenegger, 77. Der Zeitschrift Bunte sagte er: „Mein Vater ist in einer völlig anderen Zeit aufgewachsen, in einer Welt, die mit meiner nicht vergleichbar ist. Er hat Deutschland und Österreich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg erlebt – das war eine ganz andere Realität als meine Kindheit in den USA.“ Seine Eltern seien „definitiv strenger als gewöhnliche Eltern“ gewesen, hätten aber „eine gute Balance gefunden“. Heute sehe er seinen Vater als alten, „weisen“ Mann. „Ich ertappe mich immer öfter dabei, dass ich Dinge genauso sehe wie er“, sagte Schwarzenegger.

(Foto: Evan Agostini)

Kesha, 38, Popstar, fände es gut, wenn ihre Fans ihre Sexualität auf Konzerten frei ausleben würden. „Sexualität sollte nicht mit Scham verbunden sein“, sagte sie laut Medienberichten auf der „South by Southwest“-Konferenz in Austin, Texas. „Ich bin eine große Befürworterin der Aussage, man sollte einfach so sein, wie man ist, und sich erlauben, stolz und authentisch darauf zu sein.“ So selbstbewusst wie heute sei sie in Bezug auf ihre eigene Sexualität jedoch nicht immer gewesen. Kesha ist eine der erfolgreichsten Sängerinnen der 2010er-Jahre. Später machte ein Rechtsstreit mit ihrem Produzenten Dr. Luke Schlagzeilen, den sie verklagte, da er sie über Jahre hinweg manipuliert, gedemütigt und sexuell missbraucht habe. Der Produzent reichte eine Gegenklage wegen Verleumdung und Vertragsbruch ein. 2023 wurde der Fall außergerichtlich beigelegt.

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Fassung des Textes hieß es, der X-Account der Dropkick Murphys sei gesperrt worden, nachdem sie das Video mit der „Maga“-Kappe gepostet hätten. Die Band hat inzwischen klargestellt, dass sie die Plattform bereits 2022 freiwillig verlassen hat. Wir haben die Passage korrigiert.

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