Prominente:Diamantenfieber

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Während US-Sternchen Kim Kardashian ihr digitales Sabbatical beendet, werden ihre mutmaßlichen Schmuckräuber in Paris gefasst. Gleich 17 Personen im Alter zwischen 23 und 72 Jahren stehen unter Verdacht.

Von Friederike Zoe Grasshoff, München

Drei Monate war sie still. Drei Monate keine Bauch-Beine-Po-Botschaften, drei Monate keine Nackt- oder Fastnackt-Selfies, also: drei Monate keine Kim Kardashian. Die Selbstvermarktungskünstlerin hat nach dem Raubüberfall auf sie im Oktober vergangenen Jahres eine Art digitales Sabbatical eingelegt, am 4. Januar war sie plötzlich wieder da. Nicht aber wie gewohnt mit Bildern in zerlöcherter Kleidung und weit aufgerissenen Augen, die 36-Jährige twitterte stattdessen einige für ihre Verhältnisse nahezu subtile Familienfotos: Ehemann und Rapper Kanye West nebst Kindern nebst sich selbst, alles ein bisschen unscharf. Will sagen: neues Jahr, neue Kim. Sie, die auf Instagram fast 89 und auf Twitter fast 50 Millionen Follower hat, ist also zurück in der schönen neuen Bilderwelt. Nur, dass es in ihrer sonst so geschönten Welt wohl nicht so schön zuging, nachdem sie vor gut drei Monaten gefesselt und geknebelt in einem Pariser Badezimmer zurückgelassen worden war.

Ihr französischer Anwalt spricht von einer "großen Genugtuung"

Pünktlich zu ihrer Rückkehr haben französische Ermittler nun 17 Verdächtige im Alter von 23 bis 72 Jahren festgenommen, sie wurden am Montagmorgen bei Razzien im Großraum Paris und im Süden des Landes gefasst, wie Polizeivertreter unterschiedlichen Medienberichten zufolge mitteilten. Drei der Festgenommenen sollen Frauen sein, Polizeiangaben zufolge gibt es auch Verbindungen nach Belgien. Dem Fernsehsender BFMTV zufolge sind die meisten Verdächtigen bekannte Schwerverbrecher. Die Polizei war mehreren Verdächtigen offenbar mithilfe eines DNA-Abgleichs auf die Spur gekommen. "Eine der Spuren passt zu einer Person, die wegen Einbrüchen polizeibekannt ist", sagte ein Ermittler laut AFP. Der Mann gelte als große Nummer im Kriminellenmilieu.

Der französische Anwalt von Kim Kardashian nannte die Festsetzung der Verdächtigen "eine große Genugtuung". "Die Festnahmen sind eine nette Überraschung, denn so können wir vielleicht den Schmuck wiederfinden", sagte er dem Magazin L'Express. Die Ermittler könnten den TV-Star nun erneut zu den Vorfällen befragen und die Verdächtigen Kardashian gegenüberstellen.

Kardashian, international bekannt geworden durch die US-Reality-Soap "Keeping up with the Kardashians", war in den frühen Morgenstunden des 3. Oktober - während der Fashion Week - in einer privaten Luxus-Residenz von maskierten Räubern überfallen worden. Die mutmaßlichen Täter stahlen einen Ring im Wert von vier Millionen Euro und eine Schatulle mit Schmuck im Wert von weiteren fünf Millionen Euro. Es soll der größte Schmuckraub in Frankreich seit mehr als 20 Jahren gewesen sein. Wie Kardashians Sprecherin kurz nach dem Überfall mitteilte, war Kardashian zwar "schwer mitgenommen, aber unverletzt". Nach drei Monaten Abstinenz findet Kardashian nun also allmählich zurück in ihre Selbstmitteilungskanäle, vor ein paar Tagen äußerte sie sich zum ersten Mal zu dem Überfall. Wo? In einem Werbetrailer für ihre Kardashian-Familiensoap erzählte sie, wie sie sich während des Überfalls gefühlt habe: "Sie werden mir in den Rücken schießen!" - Das habe sie gedacht, sagte sie weinend. Und: "Es gibt keinen Ausweg." Kardashian ist also tatsächlich zurück.

© SZ vom 10.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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