Süddeutsche Zeitung

Promiblog zu Teenie-Star im Ruhestand:Bye, bye, Bieber?

Justin Bieber hat angekündigt, sich von seiner aktiven Musikerkarriere zurückziehen zu wollen. Die einen mögen jetzt jubeln, die anderen weinen. Für beides gibt es keinen Grund - oder glaubt wirklich irgendjemand, er sei den halbstarken Bühnenschrat jetzt los?

Um im Gespräch zu bleiben, gibt es für Prominente bekanntlich eine ganze Reihe von Möglichkeiten: Gerüchte über Liebeleien mit anderen Promis streuen, öffentlich Drogen konsumieren, wenig anziehen. Kaum einer hat im vergangenen Jahr tiefer in der Trickkiste der Promi-PR gefischt als Justin Bieber - und eigentlich hatte der geneigte Beobachter das Gefühl, der kleine Biebs sei mit der Zeit in Sachen Kreativität ein Stück weitergekommen. Statt einem Joint wurde ein importierter Affe zum Aufreger, statt On-Off-Beziehungen mit anderen Teenie-Stars gab es von Prostituierten ins Internet gestellte Bilder des schlafenden Jünglings.

Und jetzt das: Justin Bieber verkündet, bald in Rente gehen zu wollen. Nach dem nächsten Album sei Schluss, sagte er dem Radiosender Power 106 in Los Angeles. Skandal! Bevor sich Zugehörige der kleinen Schnittmenge aus Süddeutsche.de-Lesern und Bieber-Fans jetzt heulend aufs Sofa schmeißen um den Schmachtsong "Baby" in Dauerschleife zu hören, hier ein kurzer Hinweis: Möglicherweise meint er es nicht ernst.

Nicht, weil er so jung ist. Schließlich hat der heute 19-Jährige bereits vor drei Jahren seine Biografie veröffentlicht. Da kann man sich schon mal zur Ruhe setzen. Nein, ein weiterer PR-Gag liegt vor allem deshalb nahe, weil das nächste Album des Jungstars kommende Woche in den USA erscheinen wird. Abgesehen davon, dass ihm sein Umfeld auf Nachfrage des Promiportals TMZ auch für die Zukunft großen Arbeitseifer zuschreibt.

Von Cher bis Jay Z

Wirklich enttäuschend ist, dass es sich bei den Ruhestands-Gerüchten um eine uralte Masche handelt. Wie oft ist Cher zum Beispiel schon auf Abschiedstour gegangen? Und wollte Rapper Jay Z nicht auch lange weg sein? Von Bieber hätte man da mittlerweile Größeres erwartet.

Die verschreckten Beliebers können jedenfalls aufatmen: Ihr Idol wird ihnen noch lange Zeit erhalten bleiben. Von Alters wegen länger als alle anderen, die je ihren Rückzug aus dem Musikbusiness verkündet haben.

Für den Rest der Menschheit, der jetzt gehofft hatte, bald von den täglichen Neuigkeiten aus dem Leben des 19-Jährigen verschont zu bleiben, hilft da nur Kopf einziehen - und Bieber-Meldungen einfach nicht lesen. Schon gar nicht bis zum Ende.

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