Promiblog zu Sunny Obama:Bos kleine Schwester

Promiblog Bo Sunny Obama

Zwei berühmte Wasserhunde: Bo und Sunny Obama.

(Foto: Süddeutsche.de/dpa)

Wie jedes Einzelkind dürfte auch "First Dog" Bo damit zu kämpfen haben, dass plötzlich ein zweiter Hund ins Weiße Haus eingezogen ist. Dabei ist es vielleicht gar nicht schlecht, sich das Repräsentieren teilen zu können. Zumal, wenn es um rosa Hasenohren geht.

Bo hat es nicht leicht. Mehr als drei Jahre wohnt der portugiesische Wasserhund bereits mit der Präsidentenfamilie im Weißen Haus. Und schon vor seiner Amtseinführung als "First Dog" hatte es großes Bohei gegeben - schließlich hatte Barack Obama seinen Töchtern einen Hund versprochen, wenn er die Wahl gewinnen würde. Kaum war Kontrahent John McCain besiegt, gingen also die Spekulationen los:

Welcher haarige Vierbeiner würde das Rennen machen? Ein großer oder kleiner, lang- oder kurzhaariger, wilder oder braver Hund? Und wie würde das Tier heißen? "Frank" oder "Moose", wie es sich die Obama-Töchter laut Mutter Michelle wünschten? Oder doch ganz anders? Als Bo dann einzog, war die Aufregung so groß, wie sie für einen Hund in einer Menschenwelt nur sein kann. Er trug eine bunte Blumenkette um den Hals und wurde von den Fotografen in den ersten Tagen mindestens so oft abgelichtet wie seine zweibeinigen Mitbewohner.

Und jetzt das: Eine Neue ist ins Weiße Haus eingezogen. Die Wasserhündin Sunny, ein mittelgroßes, pechschwarzes, wild gelocktes Knäuel. Die Obamas sprechen von "Bos kleiner Schwester". Natürlich gab es einen Fototermin. Und Bo dürfte klar sein, dass er ab sofort die Hälfte der allgemeinen Aufmerksamkeit abgeben muss. Er erfährt das Schicksal aller Einzelkinder, die plötzlich ein Geschwisterchen bekommen. Auf einmal steht man nicht mehr im Mittelpunkt und muss alles, aber auch wirklich alles, teilen. Den Platz auf dem Foto, die Spielsachen, die Streicheleinheiten - und dann auch noch den Titel, denn Sunny wird wohl nicht als "Second Dog" durchgehen, nur weil sie später zur Präsidentenfamilie gestoßen ist.

Das einzig Gute an dem Schlamassel: Beim zweiten Hund ist die Aufregung schon nicht mehr so groß. Ein paar Bilder hier, ein paar Zeitungsartikel dort, das war's. Wirklich fotogen ist die Kleine auch nicht. Komplett schwarze Hunde sind auf Fotos ja meist nur ein einziger dunkler Fleck. Da kann sich Bo durchaus was auf seine weißen Brust- und Pfotenzotteln einbilden.

Wer weiß, vielleicht ist es ja auch ganz praktisch, ein bisschen von der Verantwortung des Präsidentenhundes abgeben zu können. Bo muss in Zukunft nicht mehr alleine repräsentieren - und wenn die Obamas auch nur ein bisschen Gerechtigkeit walten lassen, ist Sunny bald diejenige, die zu Ostern diese lächerlichen rosa Hasenohren tragen muss.

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