Promiblog zu Lana Del Rey:Siegerin über die Sucht

Promiblog zu Lana Del Rey: Sängerin Lana Del Rey hat offen über ihre Alkoholsucht gesprochen.

Sängerin Lana Del Rey hat offen über ihre Alkoholsucht gesprochen.

(Foto: Süddeutsche.de/dpa)

Bereits in ihren frühen Teenagerjahren war Sängerin Lana Del Rey alkoholabhängig. Jetzt, wo sie berühmt ist, versucht sie diese Tatsache nicht etwa zu vertuschen, sondern geht in die Offensive - und zeigt sich selbst als Bezwingerin ihrer Sucht.

Von Christina Metallinos

Während Lana Del Rey sonst vor allem für gehauchte, düstere Balladen und ihren Schmollmund Beachtung erhält, thematisiert sie nun ein ganz privates Kapitel ihrer Biografie: "Manchmal, wenn ich über meine Gefühle schreibe, schreibe ich eigentlich darüber, wie ich mich gefühlt habe, als ich komplett betrunken war." Im Interview mit der kommenden Ausgabe des US-Magazins Nylon gibt die Sängerin unumwunden zu, dass sie ein Alkoholproblem hatte. Die Tatsache, dass sie die Sucht überwunden hat, soll sie immer noch beim Schreiben beeinflussen.

Das Gespräch mit Nylon ist nicht das erste, in dem die 27-Jährige offen ihre Abhängigkeit thematisiert. Bereits 2012 sprach sie mit der britischen GQ ausführlich darüber und sagte damals, dass sie ihren letzten Drink vor neun Jahren getrunken habe. Im Alter von 14 Jahren hätten ihre Eltern sie in ein Internat geschickt, um trocken zu werden. "Ich war damals ein großer Trinker", sagte sie der GQ, "Ich wusste, dass es ein Problem war, wenn ich das lieber mochte als irgendetwas anderes zu tun. Es war das Schlimmste, was mir je passiert ist." Letztendlich sei sie von der Schule genommen und mit 18 Jahren in eine Entzugsklinik gesteckt worden.

Während manch andere Prominente beten, die Klatschpresse möge solche Geschichten niemals ausgraben, spricht Lana Del Rey von sich aus darüber. Kurz vor dem Erscheinen der GQ-Ausgabe ist sie im vergangenen Sommer offen erkennbar zu einem Treffen der Anonymen Alkoholiker gegangen und wurde dabei von Paparazzi fotografiert. "Wenn ich über die Dinge schreibe, die ich verloren habe, fühle ich mich, als würde ich über Alkohol schreiben - denn dieser war meine erste große Liebe. Natürlich gab es auch Menschen, aber tatsächlich ist es der Alkohol", sagte sie bereits im vergangenen Jahr.

Anders als Amy Winehouse

Eigentlich gesellt sich die Popsängerin mit ihrer Geschichte in eine Reihe von Musikern, die aus ihrem Alkoholismus kein Geheimnis machten und sich als schlechte Vorbilder einen Namen machen konnten, Eltern entsetzten und ihren Fans einen Makel boten, über den diese großzügig hinwegsehen konnten. So schwenkte Dean Martin auf der Bühne sein Whiskeyglas und die inzwischen verstorbene Amy Winehouse hielt sich bei zahlreichen Konzerten volltrunken am Mikrofonständer fest.

Solche Episoden aus Del Reys Alkoholsucht sind jedoch nicht öffentlich bekannt - weil sie lange vor dem Beginn ihrer Karriere stattfanden. "Der Gedanke daran, nie wieder zu trinken, war sehr gruselig", sagt Del Rey in Nylon, "aber als ich es getan habe, war es nicht mehr schwierig. Weil mir all diese Wunder passiert sind, dank denen ich weiß, dass ich auf genau dem richtigen Weg war."

Und so klingt das Ganze nicht mehr nach der Geschichte einer Süchtigen, sondern nach der einer Bezwingerin - und einer Sängerin, für deren Konzerte Eltern ihren Kindern gerne die Eintrittskarte bezahlen.

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