Promiblog zu Herzogin Catherines Baby:Die Maschinerie läuft an

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Obwohl noch so gut wie nichts über das ungeborene Baby bekannt ist, produziert die Geschenkeindustrie fleißig Souvenirs.

(Foto: afp)

Mitte Juli soll es also kommen, das königliche Baby. Doch was das genaue Datum angeht, Geschlecht oder gar den Namen des Thronfolgers in spe, tappen Presse und Geschenkeindustrie noch ziemlich im Dunkeln. Doch allmählich geht es los mit dem Baby-Wahnsinn. Dabei kann es sein, dass Herzogin Kate alle an der Nase herumführt.

Von Merle Sievers

So langsam drehen sie durch. Wurde ja auch mal Zeit. Normalerweise sind die Briten Weltmeister, wenn es darum geht, kitschige Souvenirs zu irgendeinem royalen Großereignis zu produzieren. Doch zur bevorstehenden Geburt des Thronfolgers in spe gab es bislang verhältnismäßig wenig Klimbim in den Geschäften zu kaufen. Erst ganz allmählich läuft sie an, die Maschinerie der Strampler, Lätzchen und Schmuck-Teller.

Dass die Souvenirindustrie sich in Sachen königlichem Nachwuchs bislang so zurückgehalten hat, hat einen simplen Grund: Schließlich ist es schwierig, etwas Passendes zu produzieren, wenn noch fast gar nichts über das Baby bekannt ist. Prinz William und Herzogin Kate wollen das Geschlecht des Kindes nicht mal selbst kennen, geschweige denn, einen Namen verraten.

Außerdem wird gemunkelt, dass der Palast einen falschen Geburtstermin bekannt gegeben hat, um dem Medienrummel zu entgehen. Nach offiziellen Angaben ist der errechnete Geburtstermin für Kates Baby Mitte Juli, doch wer weiß schon so genau, ob das auch stimmt? Prinzessin Diana jedenfalls hatte 1982 bei der Geburt von William einen falschen Stichtag angegeben, um der Paparazzi-Meute auszuweichen.

Vorsichtshalber schon mal aufstellen

Die Presse tappt also derzeit noch ziemlich im Dunkeln und bezieht deswegen vorsichtshalber schon mal Stellung vor dem Krankenhaus, in dem der kleine Royal zur Welt kommen soll. Das Eintreffen der werdenden Mutter darf auf gar keinen Fall verpasst werden, sich bloß nicht das tolle Foto von Prinzessin Kate mit Wehen entgehen lassen. Ein bisschen kann man Lady Di verstehen.

Nicht nur die Medien, auch die Geschenkeindustrie rüstet langsam auf. In den Londoner Souvenir-Shops gibt es mittlerweile ein paar Teller und Tassen zu kaufen, auf denen eher hilflos zusammengestellte Bilder des Elternpaares prangen und wo noch irgendwo der Schriftzug "Royal Baby" untergebracht ist. Viele Firmen stehen bereit, um loszulegen, sobald Geburtstag und Name des Thronfolgers aufgedruckt werden können. Wenn es dann irgendwann noch ein Foto des Babys gibt, dürfte die richtige Souvenir-Schwemme losrollen.

Liebend gerne würden die Porzellan-Manufakturen, Spielzeughersteller und Kindermoden-Designer nicht nur Touristen, sondern auch den Buckingham-Palast selbst mit ihren Baby-Produkten ausstaffieren - doch dazu wird es nicht kommen. Denn die königliche Familie nimmt keine Geschenke von kommerziellen Organisationen an. Schenkungen von Privatpersonen oder anderen Regierungen hingegen sind sehr willkommen. Ein besonderes Geschenk aus Finnland steht bereits in einem der schätzungsweise 150 Kinderzimmer im Palast.

Ein besonderes Geschenk

In Finnland bekommen alle werdenden Mütter von der Sozialversicherungsbehörde eine Babybox ausgehändigt, eine Art Willkommenspaket, mit nützlichen Utensilien für das Neugeborene. Außerdem ist der Boden des Pappkartons mit einer kleinen Matratze ausgelegt, auf der das Baby die erste Zeit schlafen kann. Seit der Einführung der Babybox hat Finnland die niedrigste Plötzlicher-Kindstot-Rate weltweit. Ein Erfolgsprodukt.

Vergangenes Jahr haben bereits Prinzessin Victoria von Schweden und ihr Mann Daniel eine solche Box zur Geburt ihrer Tochter Estelle geschenkt bekommen. Und jetzt wurde auch an Kate und William ein finnisches Päckchen verschickt. "Wir sind hocherfreut über die liebenswürdige und aufmerksame Geste der finnischen Regierung", kommentiert ein Sprecher des Palasts die Schenkung.

Bei all dem Prunk und Kommerz, der gerade um die königliche Geburt veranstaltet wird, ist es gut zu wissen, dass das Baby jetzt auch die Möglichkeit hat, in einer einfachen Pappkiste zu schlummern. Das lässt zumindest auf ein bisschen Bodenständigkeit hoffen.

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