Süddeutsche Zeitung

Promis der Woche:Alle Mann aufs Klo

Präsident Putin mag es offenbar gar nicht still auf dem stillen Örtchen. Brad Pitt redet über seine angeblichen Liebschaften und Bushido hat Beef. Eine sehr männliche Ausgabe der Promis der Woche.

Von Julia Hippert

Da wird ja Frauen immer nachgesagt, dass sie nur gemeinsam auf die Toilette gehen können. Doch anscheinend mag es ausgerechnet Wladimir Putin - der sonst gerne mit nacktem Oberkörper seine Männlichkeit demonstriert - auch lieber lebhaft auf dem so genannten stillen Örtchen. Beim Ukraine-Gipfel im Pariser Elysee-Palast zumindest sichtete ein BBC-Journalist den russischen Präsidenten, wie er in Begleitung von sechs anderen Männern die Herrentoilette verließ.

Ob Putin auf dem Gipfel, den auch Kanzlerin Merkel, Frankreichs Präsident Macron und der ukrainischen Präsidenten Selenskyj besuchten, um seine Sicherheit bangte oder noch letzte Absprachen treffen musste, ist nicht überliefert. Zumindest sehen seine Begleiter, einige tragen Aktentaschen, nicht unbedingt nach Leibwächtern aus.

Trump und das Schaf

Auch Putins Kollegen Donald Trump wird regelmäßig undiplomatisches Verhalten vorgeworfen. Diese Woche hat sich sein Sohn, Donald Trump Junior, mit solchem in die Schlagzeilen gebracht. Der älteste Sohn des US-Präsidenten hat während einer Reise in die Mongolei ein seltenes Riesenwildschaf erlegt. Allerdings soll der Präsidenten-Spross keine offizielle Abschuss-Erlaubnis für das Tier gehabt haben. Diese soll nachträglich ausgestellt worden sein, nachdem Trump Jr. im September den Präsidenten der Mongolei getroffen hat. Der Trump-Sohn hatte bereits zuvor wegen seiner Vorliebe für Großwildjagden in der Kritik gestanden. So war im Jahr 2012 ein Foto im Internet aufgetaucht, auf dem Donald Junior mit einem abgeschnittenen Elefantenschwanz neben einem toten Elefanten posierte. Nicht mit nacktem Oberkörper, aber Putin hätte das wahrscheinlich trotzdem gefallen.

Pitt und die Frauen

Vergangene Woche gestand Brad Pitt in der späteren Phase seines Lebens emotional berührter von Dingen wie seinen Kindern, Freunden oder den Nachrichten zu sein. Weinen könne er trotzdem seit 20 Jahren nicht mehr. Diese Woche widersprach er übermäßigen Emotionen. Und zwar zu den meisten Frauen, mit denen ihm in den vergangenen Jahren eine Affäre angedichtet wurde. In einem Interview mit dem New York Times Magazine sagte der 55-jährige: "Ich weiß nicht, mit wie vielen Frauen ich in den letzten zwei bis drei Jahren etwas gehabt haben soll - aber nichts davon ist wahr."

Im Herbst 2016 hatte Pitts Frau Angelina Jolie die Scheidung von dem Schauspieler eingereicht. Das Paar kannte sich elf Jahre, zwei davon war es verheiratet. Brangelina, wie das Paar genannt wurde, hat neben den drei adoptierten Kindern auch drei leibliche Kinder. Ob er sich derzeit wieder in einer Beziehung befindet, sagte Pitt in dem Interview nicht. Da kann man wohl nur weiter spekulieren.

Rapper gegen Rapper

Seit Jahren streiten die Deutsch-Rappern Fler und Bushido, einst beste Freunde, öffentlich. Nun bescherten die beiden dem Münchner Landgericht eine Sternstunde der deutschen Justiz. Dabei waren sie noch nicht einmal anwesend. Deshalb stritten sich die Anwälte der beiden. Konkret ging es um einen "Diss-Track" namens "Noname", den Fler veröffentlicht hat. Dieser hatte in erster Linie den Sinn, den Kontrahenten zu beleidigen - eine Reaktion auf Bushidos Lied "Renegade", in dem er rappte, Fler habe eine Karotte im Anus stecken. Fler revanchierte sich mit allerlei bösen Gerüchten über Bushidos Frau und Kinder. Erstere sei eine "Bitch" und eine "Suckerhoe", während Bushido laut Fler nicht sicher sein könne, Vater der Kinder zu sein. Geklagt hatte deshalb Bushidos Frau Anna-Maria Ferchichi.

Das Gericht verbietet Fler schließlich die Sätze über die Kinder, während Ferchichi die Äußerungen über ihre Person hinnehmen muss. Schließlich hatte sie sich bei Instagram in den Streit eingemischt hatte und Fler unter anderem als "krankes armes Schweinchen" bezeichnet. Hätte sie sich rausgehalten oder sachlich argumentiert, "sähe das vielleicht anders aus", erklärte der Richter. Reden ist Silber, Schweigen manchmal Gold.

Rocky und die schwedischen Gardinen

Und noch ein Rapper macht diese Woche Schlagzeilen: der in Schweden wegen Körperverletzung verurteilte US-Musiker Asap Rocky kehrte erstmals nach seiner Haftentlassung dorthin zurück. Auf dem Konzert in Stockholm thematisierte er 31-jährige seine Zeit dort. Die Bühne sah passenderweise aus wie eine Gefängniszelle. Vielleicht wollte der Musiker damit kompensieren, dass ihm zuvor untersagt worden war, in einem schwedischen Gefängnis aufzutreten. Die Strafvollzugsbehörde hatte auf Sicherheitsbedenken verwiesen.

Asap Rocky war Mitte August wegen Körperverletzung verurteilt worden. Er saß etwa vier Wochen in Untersuchungshaft, bevor ihn ein Gericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilte. Vorangegangen war eine Prügelei in Stockholm, bei der der Musiker einen Mann auf der Straße zusammengeschlagen hatte. In den Fall hatte sich mehrere US-Prominente eingemischt, unter anderem US- Donald Trump.

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