Leute:„Manchmal konnte ich mich nicht mehr an meinen Namen erinnern“

Lesezeit: 3 Min.

Kristin Davis wollte mit anderen Kolleginnen mithalten und hat mit einer übertriebenen Diät ihre Gesundheit gefährdet. (Foto: Evan Agostini/dpa)

Schauspielerin Kristin Davis hat für einen Job mal bis zur Bewusstlosigkeit gehungert, Axel Milberg erlebt in seiner Heimatstadt eine merkwürdige Doppelbelichtung, und Lena Oberdorf stört sich an Spannern im Frauenfußball.

Kristin Davis, 59, „Sex and the City“-Star, hat für einen Job mal bis zur Bewusstlosigkeit gehungert. Für ihre Rolle in der US-Jugendserie „Melrose Place“ hielt die Schauspielerin eigenen Angaben zufolge eine strenge Diät, einmal sei sie auf einem Parkplatz ohnmächtig geworden. Obwohl sie gute Erinnerungen an ihre damaligen Schauspielkollegen habe, habe am Set eine „schwierige Stimmung“ geherrscht, „was das Dünnsein anging“, berichtet Davis dem US-Magazin People. „Jede einzelne Person war wunderschön und superdünn“, sagt sie. Also habe sie gedacht, sie müsse da mithalten. Sie habe deshalb ständig Sport gemacht und sei sich zugleich sicher, dass sie zu der Zeit „nicht aß“, schilderte sie. „Manchmal konnte ich mich nicht mehr an meinen Namen erinnern“, sagte Davis. Als sie von einem Schauspielerkollegen erfuhr, dass die Produzenten der Serie nicht zufrieden mit ihrem Gewicht seien, konfrontierte sie den Herstellungsleiter damit. Dieser antwortete, dass sie wunderschön sei, aber „einfach nicht zunehmen“ solle. So etwas sei am Set „ganz normal“ gewesen, so Davis. „Wenn man Hüften hatte, war das ein Thema.“

(Foto: Tobias Hase/dpa)

Axel Milberg, 68, „Tatort“-Kommissar, hat Teenager-Gefühle. Der Schauspieler habe bei den Dreharbeiten in seiner Geburtsstadt Kiel immer eine „merkwürdige Form der Doppelbelichtung“ empfunden. „Ich ging als jemand, der extrem selten in seiner Heimatstadt war, nachdem er sie verlassen hatte, plötzlich die alten Wege wieder wie einst zur Schule, zu Freunden oder am Wasser entlang“, sagte Milberg der Deutschen Presse-Agentur. „Ob ich wollte oder nicht – andere werden das kennen –, war ich wieder der junge Mann mit 18, 19 Jahren, als der ich die Stadt verlassen habe.“ Milberg war nach der Schule aus Kiel weggezogen. Grund für seinen Aufbruch sei der Instinkt gewesen, sagte Milberg. „Ich muss weg, sonst werde ich hier bald nicht mehr wegwollen und Wurzeln schlagen und ein – so kam es mir vor – überschaubares Leben erleben.“ Das habe er auf keinen Fall gewollt. „Diese ganzen Gefühle tippten mir gewissermaßen von hinten wieder auf die Schulter, wenn ich in Kiel gedreht habe“, sagte Milberg, der in seiner Heimatstadt gerade die letzte Folge als Borowski drehte. Das sei über all die Jahre so geblieben.

(Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)

Lena Oberdorf, 23, Fußballerin, stört sich an Schaulustigen und bizarren KI-Videos. Dafür, dass ihre Mannschaftskolleginnen nicht so lange liegen bleiben wie Männer, wenn sie gefoult werden, hat die FC-Bayern-Spielerin ihre eigene Theorie: „Weil da ganz viele Leute so ranzoomen.“ Sie habe auch ein entsprechendes Video entdeckt, auf dem Spielerinnen in Wolfsburg bei Dehnübungen zu sehen seien, sagte Oberdorf in ihrem jüngst gestarteten Podcast „Popcorn und Panenka“. Befremdlich findet die Nationalspielerin auch bearbeitete Videos in sozialen Medien. „Wenn ich mein T-Shirt hoch mache, um meinen Schweiß abzuwischen, dann habe ich fünf Edits davon, mit so sexy Musik unterlegt, wo ich mir denke: puh …“ Auch fiktive oder gefälschte Clips halte sie für grenzwertig, „weil man da so ein Objekt ist“. Sie habe schon ein KI-Video auf ihrer Seite mit ihrer DFB-Kollegin Jule Brand entdeckt, „wo ich Jule küsse – und ich denke, es reicht“.

(Foto: Jae C. Hong/AP)

Bill Gates, 69, Computer-Nerd, spricht erstmals über seine neue Freundin. Nach dem Ehe-Aus mit Melinda Gates, 60, ist der Microsoft-Mitbegründer wieder vergeben: Er und Paula Hurd, 60, seien seit ein paar Monaten ein Paar, bestätigte Gates erstmals ganz offiziell in der „Today Show“ und fügte hinzu: „Ich habe das Glück, eine ernsthafte Freundin namens Paula zu haben. Wir haben Spaß, wir gehen zu den Olympischen Spielen und machen viele tolle Sachen.“ Noch im Dezember hatte der Tech-Milliardär in einem Interview mit The New York Times erklärt, dass die Scheidung von seiner Frau Melinda nach 27 Jahren Ehe ein Fehler gewesen sei – „den Fehler, den ich am meisten bedauere“.

(Foto: Jens Kalaene/dpa)

Marie Burchard, 42, Schauspielerin, empfindet das gängige Familienbild im deutschen Fernsehen oft als zu bieder. „Das ist noch nicht in allen Köpfen angekommen, dass es nicht immer Vater, Mutter, Kind sein muss“, sagte die Schauspielerin („Enkel für Fortgeschrittene“) der Deutschen Presse-Agentur. Die Berlinerin begrüßt daher das Umdenken in der deutschen Gesellschaft beim Familienbild. „Die heutige Generation wächst mit einer anderen Offenheit für diverse Familien-Konstellationen auf.“ Burchard spielt der ARD-Komödie „Die Beste zum Schluss“ mit. In dem Film geht es um eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und deren besten Freund. Der übernimmt zwar zuverlässig Aufgaben in der Familie, ist aber nicht der biologische Vater und außerdem offen mit einer anderen Frau verbandelt, gespielt von Burchard. So eine Patchwork-Familie sei in ihren Augen zeitgemäß und erstrebenswert, sagte Burchard. Vielleicht sei es ohnehin das Beste, gemeinsam mit Menschen, die man mag, zu sagen: „Ich übernehme Verantwortung für diese Kinder, egal wo sie herkommen.“ Dass man zusammen einen Alltag hat und Verantwortung teilt, ohne eine Liebesbeziehung – „das ist vielleicht konfliktärmer als viele andere Beziehungen mit Kindern“.

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Fassung des Textes hieß es, Marie Burchard spiele in der Komödie „Die Beste zum Schluss“ eine alleinerziehende Mutter. Das stimmt nicht, sie spielt die Freundin des besten Freundes der alleinerziehenden Mutter. Wir haben die Stelle korrigiert.

© SZ/dpa/vs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusLauren Sánchez
:Die Frau, die kein Problem damit hat, wenn andere sie „too much“ finden

Bei Trumps Vereidigung irritierte Jeff Bezos’ Verlobte Lauren Sánchez manche mit ihrem freizügigen Outfit. Ihr selbst scheint das egal zu sein. Mit dem Raketen-Ego des Amazon-Gründers kann sie es durchaus aufnehmen.

Von Ann-Kathrin Nezik

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: