Hilary Mantel, 69, britische Schriftstellerin, will Irin werden. Sie habe ihr Land nach dem Brexit satt, sagte sie der italienischen Zeitung La Repubblica. "Ich habe das Bedürfnis, meine Koffer zu packen und wieder Europäerin zu werden." Die Schriftstellerin verwies auf ihre Herkunft aus einer irischen Familie. Dies habe sie geprägt. "Als ich mit dem Schreiben angefangen habe, habe ich mich als Schriftstellerin aus der Provinz im guten Sinne gesehen, als europäische Schriftstellerin und nicht als englische."
Juli Zeh, 47, Schriftstellerin, ist parteiverdrossen. "Der Wahlkampf scheint mir an den Problemlagen recht weit vorbeizugehen. Das ist nicht gesund, es schafft kein Vertrauen der Bevölkerung in die Kandidierenden und ihre Parteien", sagte sie der Augsburger Allgemeinen. Momentan werde der sogenannte Klassenkampf - also das Streiten verschiedener sozialer Schichten um einen fairen Ausgleich - durch eine Art Kulturkampf ersetzt, so Zeh. "Es geht nicht mehr hauptsächlich um die Frage, wie viel ehrliche Arbeit wert ist, wie viel Geld man im Monat für eine Familie mindestens braucht, was Wohnen kosten darf, ob wir tatsächlich echte Bildungschancen anbieten, ob wir die schwer arbeitende Bevölkerungsschicht wirklich respektieren; wie viel Rente man gewähren muss und so weiter." Stattdessen gehe es viel darum, was man denken soll, wie man reden soll, wie man leben soll. Die Schriftstellerin war 2017 in die SPD eingetreten. 2018 schlug die Partei sie als Richterin am Brandenburger Verfassungsgericht vor.
Carsten Maschmeyer, 62, Unternehmer, leistet biografische Aufarbeitung. "Der Tiefpunkt meines Lebens war eine Tablettensucht vor über zehn Jahren", schrieb der Ehemann von Schauspielerin Veronica Ferres, 56, am Montag auf Instagram. Er sei süchtig geworden und habe eine immer höhere Dosis genommen. "Als Nebenwirkung der Pillen kam eine Depression dazu", schreibt der Geschäftsmann. In dieser Zeit sei auch sein Privatleben in Trümmern gelegen. "Einziger Anker und Lichtblick war meine Veronica." Der Entzug in einer psychiatrischen Klinik, die seine Partnerin für ihn gefunden hatte, sei für ihn die Hölle gewesen. Er mache seine Geschichte öffentlich, um andere vor Überarbeitung, Burnout und Tablettensucht zu bewahren.
Richy Müller, 65, Schauspieler, hat keine Angst vor ausbleibenden Rollenangeboten. Wenn ihn niemand mehr wolle, werde er vielleicht traurig sein, aber nicht unglücklich, sagte er den Stuttgarter Nachrichten. Er werde nicht untergehen. Das Privatleben sei ohnehin wichtiger. "Wenn man innerlich von dem Beruf lebt, müsste man permanent arbeiten, um sich wohl zu fühlen. Nein, die privaten Dinge sind die wichtigen - und dass man Bescheidenheit und Demut lebt und zufrieden ist mit dem, was man hat."