Leute:„Heilige Scheiße, das war ein Youtube-Moment“

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Sind australische Bühnen einfach löchriger? Erst stürzte Sängerin Olivia Rodrigo bei einem Auftritt im Oktober in Melbourne in eine Bühnenöffnung, nun „Coldplay“-Frontmann Chris Martin. Das Foto zeigt ihn bei einem Auftritt in Düsseldorf im Juli. (Foto: Henning Kaiser/dpa)

„Coldplay“-Sänger Chris Martin stürzt auf der Bühne in ein Loch, Königin Camilla will Tabus für Frauen brechen, und Peter Maffay glaubt an Gott – auf Peter-Maffay-Weise.

Chris Martin, 47, Coldplay-Frontmann, fällt ins Loch. Also buchstäblich in ein Loch auf der Bühne bei einem Konzert in Melbourne, Australien. Er blieb unverletzt. In Videos ist zu sehen, wie der Sänger der britischen Rock-Pop-Band am Sonntagabend seitlich über die Bühne im Marvel Stadium geht und den Song „Everglow“ ankündigt, dann aber unvermittelt mit ausgebreiteten Armen in die Tiefe stürzt und aus dem Bild verschwindet. Er tappte wohl in eine Falltür mit Treppe. Die Fans reagierten erschrocken, doch Martin stieg kurz darauf wieder empor und sagte: „Das … äh … ist nicht geplant. Danke fürs Auffangen.“ Eine Person hatte ihn offenbar in der Öffnung aufgefangen. „Heilige Scheiße, das war ein Youtube-Moment“, scherzte Martin. Tatsächlich gingen Aufnahmen von dem Vorfall schnell viral. Er erinnerte an den Unfall von US-Sängerin Olivia Rodrigo, die erst Ende Oktober in ein Bühnenloch gefallen war, ebenso in Melbourne, ebenso ohne Verletzungen. „Oh, mein Gott! Das war lustig. Mir geht’s gut“, sagte sie und setzte ihren Auftritt fort, so wie auch jetzt Martin. Später aber sagte sie in der „Tonight Show“ von Jimmy Fallon, das Erlebnis sei beängstigend gewesen. „Aber die Show muss weitergehen, das ist Showbiz, Baby!“

(Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Helene Fischer, 40, Schlagersängerin, war noch nie Down Under. „Ich möchte eine ganz lange und schöne Reise nach Australien machen“, sagte sie beim Familien-Radiosender Teddy. Auch Neuseeland wolle sie sich bei dieser Reise „gleich mit anschauen“, sagte Fischer. „Das steht noch auf meiner ganz großen Wunschliste, und das war schon immer mein Traum, und das werde ich mir hoffentlich irgendwann erfüllen können.“ Bleibt nur zu hoffen, dass sie die australischen Bühnen meidet.

(Foto: Richard Shotwell/dpa)

James van der Beek, 47, Schauspieler, hat Krebs, aber viel Zuversicht. Auf seinem Instagram-Account postete er Fotos von sich mit Tochter und Hund, mit Cowboyhut und in Yoga-Pose vor einem Sonnenaufgang. Dazu schrieb der sechsfache Vater: „Es ist Krebs …“ Schätzungsweise zwei Milliarden Menschen weltweit erhielten ihm zufolge jährlich diese Diagnose, „und ich bin einer von ihnen“. Van der Beek, der in den Neunzigern mit der Teenieserie „Dawson’s Creek“ bekannt wurde, reagierte damit auf unbestätigte Berichte in der Boulevardpresse. Eigentlich habe er seine Krebsdiagnose zu seinen eigenen Bedingungen in einem Interview mit dem US-Magazin People öffentlich machen wollen. „Entschuldigung an alle Menschen in meinem Leben, denen ich es persönlich sagen wollte.“ Er befinde sich aber in guter Verfassung und fühle sich stark. „Wir machen weiter und nehmen jede Überraschung als einen Wegweiser, der uns in Richtung eines größeren Schicksals weist, als wir es ohne göttliches Eingreifen gefunden hätten.“ Dem People-Magazin sagte der Schauspieler, dass er Darmkrebs habe. Er sei in Behandlung und habe sich zuletzt „mehr als je zuvor auf meine allgemeine Gesundheit konzentriert“.

(Foto: Pool/Getty Images)

Königin Camilla, 77, Gemahlin von König Charles, will Tabus für Frauen brechen. In einer neuen Dokumentation über ihre Unterstützung von Überlebenden häuslicher Gewalt ermutigt sie Frauen, offener über diese Erfahrungen zu sprechen. „Wenn wir nur mehr Menschen dazu kriegen, darüber zu diskutieren …“, sagt sie britischen Medienberichten zufolge in der 90-Minuten-Doku. „Sie können sich vorstellen, wie verstörend es für eine Frau ist, mit einem sehr gewalttätigen Partner festzustecken und diese Angst jeden einzelnen Tag zu spüren.“ Camilla setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, häuslicher und sexualisierter Gewalt mehr Aufmerksamkeit einzuräumen. „Wenn Sie nur an der Oberfläche kratzen, bekommen Sie einen furchtbaren Schock“, sagt sie in der Doku. „Her Majesty The Queen: Behind Closed Doors“ soll kommenden Montag zunächst im britischen Fernsehen ausgestrahlt werden.

(Foto: Jens Kalaene/dpa)

Peter Maffay, 75, Rocksänger, glaubt an Gott – auf Peter-Maffay-Weise. „Gott ist als Korrektiv, als Dialoginstanz wahnsinnig wichtig, weil das den Menschen Orientierung gibt und Hoffnung schafft – und gerade dort, wo es nicht mehr weiterzugehen scheint, es eben doch weitergeht“, sagte Maffay der Augsburger Allgemeinen. Das sei aber seine individuelle Vorstellung von Gott, er sei „schon vor langer Zeit aus der Kirche ausgetreten“. Kürzlich habe er mit einem jungen Mann diskutiert, der behauptet habe, Atheist zu sein. „Ich sagte ihm, warte mal ab, bis du älter bist, dann kommst du vielleicht auch auf einen anderen Trichter.“ Im Grunde müsse das aber jeder mit sich selbst ausmachen. „Wir brauchen gerade in Zukunft viel Kraft und Zuversicht, alles Dinge, die ein bisschen platt klingen, die aber wichtig sind, um die großen Aufgaben zu lösen, die anstehen“, sagte Maffay.

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