Leute:„Sind alle nett zu dir?“

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Anne Gesthuysen und ihr Ehemann Frank Plasberg. (Foto: Christoph Hardt/IMAGO)

Anne Gesthuysen hat einen fürsorglichen Mann, Harald Krassnitzer fühlt sich in der stillen Zeit erschöpft, und Benjamin von Stuckrad-Barre freut sich über das Nichtbekommen von „Oasis“-Tickets.

Anne Gesthuysen, 55, Moderatorin, wird oft von ihrem Mann angerufen. Über ihr Zusammenleben mit Ehemann Frank Plasberg, 67, verrät die Bestsellerautorin („Mädelsabend“), sie erhalte sehr viele Liebesbeweise im Alltag. „Frank ruft ständig an. Sogar mitten in einer Lesung“, sagte sie der Zeitschrift Gala. Dann frage er: „Ich weiß, dass du eine Lesung hast, aber ich wollte nur wissen: ,Sind alle nett zu dir?‘“ Außerdem bringe er ihr oft Blumen mit. „Ehrlich: Ich sehe diese Blumen über Tage nicht. Aber er hat die Größe, mich nicht darauf aufmerksam zu machen“, sagt die „Aktuelle Stunde“-Moderatorin. „Er hat da eine feminine Seite, und ich bin eher der ignorante Kerl.“ In seinem Handeln sei ihr Partner ein moderner Mann. Zum Beispiel koche er. „Danach sieht die Küche aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen – für jeden Handgriff braucht er ein feines, spezielles Messer. Wenn er sagt, er hätte die Küche aufgeräumt, entdecke ich überall noch Dreck. Es macht mich irre, aber ich sage brav: ‚Oh, toll aufgeräumt‘ – und räume dann heimlich hinterher.“

(Foto: Ursula Düren/dpa)

Harald Krassnitzer, 64, Schauspieler, mag keine verordnete Vorfreude an Weihnachten: „Da gibt es so viele Vorgaben für Gefühle und Situationen, dass es keinen Raum mehr für eigene Entscheidungen gibt“, sagte der Wiener „Tatort“-Kommissar der Neuen Osnabrücker Zeitung. Man sei an diesen Tagen immer genötigt, bestimmte Dinge einzuhalten, sodass man den eigentlichen Anlass völlig aus den Augen verliere. „Dann schafft man am Abend vor lauter Erschöpfung gerade noch ein Glas Wein und denkt: Wie absurd, die stillste Zeit im Jahr und du bist völlig streichfähig. Und dann geht’s nach diesen drei Tagen schon aufs nächste Ziel Silvester zu.“ Er und seine Frau, Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer, hätten Jahre gebraucht, bis sie die Weihnachtsfeierlichkeiten auf das Wesentliche reduziert hätten. „Wir treffen uns mit Menschen, die wir mögen, kochen gemeinsam, sitzen da, quatschen und machen kein großes Brimborium. Wir machen keine Geschenke mehr, außer an Leute, von denen wir wissen, dass sie es wirklich brauchen.“

(Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Benjamin von Stuckrad-Barre, 49, Schriftsteller, freut sich, dass er leer ausging. Der Oasis-Fan versuchte vergeblich, ein Ticket für die Comeback-Tour der wiedervereinten Gallagher-Brüder zu ergattern. „Diese Nichtbekommbarkeit der Tickets, das war ein Pop-Erlebnis, wie ich dachte: Das geht gar nicht mehr als 49-Jähriger“, sagte der Bestsellerautor („Panikherz“) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Oasis sei eine wichtige Band für ihn, in seinem Debütroman „Soloalbum“ (1998) hatte Stuckrad-Barre die Kapitel nach Songs der Britpopband benannt. Als der weltweite Vorverkauf für die Tournee startete, habe er mit anderen Ende-40-Jährigen versucht, an Karten zu kommen, alle hätten dabei die Musik gehört. „Keiner hat es gepackt, aber wir hatten alle den Tag unseres Lebens.  So geil kann dieses Konzert gar nicht werden“, sagte Stuckrad-Barre. Die dafür gegründete „Ticket-Mafia“ sei seine neue Lieblingsgruppe bei Whatsapp – neben einer Kita-Gruppe, aus der er nicht austreten wolle, obwohl sein Sohn längst auf dem Gymnasium sei.

(Foto: Andreas Rentz/Getty Images for GQ Germany)

Franka Potente, 50, rennende Lola, spricht mit ihren Töchtern ausschließlich Englisch. Seit 15 Jahren lebt die gebürtige Nordrhein-Westfälin aus Dülmen mit ihrem Ehemann, US-Schauspieler Derek Richardson, in Los Angeles. Für die GQ Awards war die Schauspielerin, die mit Johnny Depp in „Blow“ und Matt Damon in den „Bourne“-Filmen vor der Kamera gestanden hatte, nach Berlin gekommen. Eine endgültige Rückkehr nach Deutschland schließt die zweifache Mutter jedoch aus, zumal die beiden Töchter Polly und Georgie (geboren 2011 und 2013) in Potentes alter Heimat wohl Verständigungsschwierigkeiten hätten, wie sie dem TV-Sender RTL sagte: „Die sprechen das im täglichen Leben ja nicht. Wir leben da unseren Alltag. Die sind dort geboren und gehen da zur Schule.“

(Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

Howard Carpendale, 78, Sänger, schätzt den Blick seines Sohnes auf den Vater. Der Schlagerstar („Hello again“) ließ sich von Wayne Carpendale, 47, für eine Dokumentation begleiten. „Mich hat der Film sehr bewegt, da es das persönlichste Porträt über mich geworden ist, das es je gab. In dieser Form kann es wohl nur ein Sohn über den eigenen Vater machen“, sagte der gebürtige Südafrikaner laut Mitteilung des Westdeutschen Rundfunks (WDR). In der neuen Doku gebe sein Sohn Wayne intime Einblicke. „Es sind die stillen Augenblicke abseits der Scheinwerfer und die besondere Beziehung zwischen Vater und Sohn.“ Dabei gehe es nicht nur um das Leben eines Entertainers, sondern auch um grundsätzliche Themen wie Familie, Zusammenhalt, den Balanceakt zwischen Erfolg und persönlichen Herausforderungen. Der Sänger sprach im Laufe seiner Karriere schon öfter über Depressionserfahrungen.

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