Dick im Geschäft:Die Promi-Diäten im Überblick

Welcher Promi beim Abnehmen wie und wo mitverdient - und wer dabei sein Gesicht verliert.

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Oliver Kahn

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Quelle: SZ

Es gibt viele Bilder für den brutalen Ehrgeiz des ehemaligen Fußballtorwarts der Nationalmannschaft, Oliver Kahn: Der Titan schüttelt einen Mitspieler, der Titan beißt einen Gegenspieler, der Titan steckt zwei Finger in die Nase, also in die von Miroslav Klose. Sportler wissen nach der Karriere oft nicht, wohin mit all dem Ehrgeiz; Kahn lenkt ihn clever in den Kampf gegen die Ruhestands-Pfunde. Martialischer Körpersprache und krasser Schlachtrhetorik ("Verlier wie ein Mann!") bleibt er in seinen WeightWatchers-Werbespots treu. Verstörend ist aber, dass er zum Abnehmen auf ein wenig maskulines Punkte-Zähl-System setzt, das obendrein die Banane, einst Wappenfrucht der Kahn-Hasser, mit günstigen 0 Punkten notiert. Müssen wir uns Sorgen machen? I wo! Nur ein Titan wirbt für eine Obst-Diät - und fast zeitgleich für eine Bratwurst namens "Bruzzzler". (Roman Deininger)

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Barbara Wussow

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Quelle: SZ

Die Gemeinde Hillscheid im Westerwald hat mit Wien ungefähr so viel gemein wie eine Cola mit einer Mehlspeise. In Hillscheid, da gibt's die Firma "Wepa Apothekenbedarf", die dieser Tage "Mahlzeitenersatz für eine gewichtskontrollierende Ernährung" anbietet. Als Werbegesicht für den Diät-Drink hätte Wepa auch jemanden aus dem Hillscheider Männergesangsverein verpflichten können. Aber das ideale Abnehm-Konterfei fand man dann doch eher bei Schauspielerin Barbara Wussow in Wien. Die sieht heute immer noch so toll aus wie damals, als sie noch Lernschwester Elke in der "Schwarzwaldklinik" war. Und logisch: Bei der Wussow, 54, würde man schon mal gerne auf ein Krügerl Mahlzeitenersatz vorbeischauen. Aber erst, wenn einem der Männergesangsverein wirklich keinen Spaß mehr macht. (Martin Zips)

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Christian Ulmen

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Quelle: SZ

Weil er gerade für eine Rolle abspecken müsse, jogge er täglich eine Stunde vor dem Fernseher, sagte Christian Ulmen vor fünf Jahren der Bunten. "Da ich aber kein Laufband habe, renne ich einfach auf der Stelle." Vor zwei Monaten war dann zu lesen: "Gala traf Christian Ulmen exklusiv beim Dreh seiner neuen Werbespots für das Diätmittel Almased". Der Schauspieler darf in dem Interview Sätze sagen wie "Almased macht ja, dass man keinen Hunger hat". Ein Glück nur, dass man beim genialen Ulmen davon ausgehen kann, dass er immer noch sympathisch auf der Stelle rennt, wenn er abnehmen muss; und dass er nur so tut, als mache er verstörende Werbung für Diätdrinks, die ja machen, dass man keinen Hunger hat. Tatsächlich ist das alles Teil einer bald zu bestaunenden Reality-Gesellschaftssatire. Ganz sicher. Ganz hoffentlich. (Martin Wittmann)

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Harry Wijnvoord

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Quelle: SZ

Die Grandezza muss ihm erst mal einer nachmachen. Mit imposantem Wohlstandsbauch posiert Harry Wijnvoord, Urgestein deutscher Fernsehunterhaltung, auf einem Foto für Slim Fast, Urgestein internationaler Diätdrinks. Hand in der Hüfte, Hemdsknöpfe unter Spannung, Krawatte gewölbt. Das Bild sei entstanden, bevor er "in nur neun Wochen 27 Pfund!" abgespeckt habe. "Toll, nicht?" sagt der geslimfastete Moderator in dem Werbeclip, der die Diät in den Neunzigern bekannt machte. Dreimal Shake plus Abendessen. Klingt nach Quatsch in der Ära des dinner canceling. Wijnvoord, der heute Lokalsendungen moderiert, sieht das wohl ähnlich. Seine Shake-Zeiten sind offensichtlich so vorbei wie seine Spielshow "Der Preis ist heiß" und seine Kochshow "Der Reis ist heiß". Aber seine Hemden, die sitzen jetzt. (Laura Hertreiter)

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Udo Walz

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Quelle: SZ

Berliner Schwaben passen sich gerne an die Gebräuche der Hauptstadt an. So ein Spätzle-trifft-Currywurst-Mensch ist auch der "Figaro" (Bunte, Bild) Udo Walz. Sein Bauch strahlt Sanftheit aus, Frauen und Männer lieben ihn dafür. Eine Zeit lang aber kam der Ku'dammstraßen-Coiffeur sichtlich leichter daher. Könnte am Aktivkost-Präparat "Yokebe" liegen, das ganze Mahlzeiten ersetzen soll. Mensch, Udo! Hast du wirklich diese Pampe nach dem "2-Wochen-Turboplan" in dich reingeschaufelt? Sah im Werbefilm ganz danach aus. Allerdings wurde Walz relativ rasch ausgemustert. Currywurst-Werbung wäre eher was für ihn gewesen. Und ein Schluck aus der hauseigenen "Udo"-Flasche: "Prickelnde Rieslingtraube inspiriert von der Süße geeister Himbeere - aufregend und sinnlich zugleich." Noch ein Vorteil der Berliner Schwaben: Sie sind schmerzfrei. (Christian Mayer)

© SZ.de/ewid/jana
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