Die niederländische Volleyball-Rekordnationalspielerin Ingrid Visser und ihr Lebensgefährte sind in Spanien vermutlich einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Die Leichen des seit zwei Wochen vermissten Paares seien in der Gegend von Murcia im Südosten des Landes entdeckt worden, meldete die spanische staatliche Nachrichtenagentur Efe.
Die niederländische Polizei erklärte am Montag, die Identifizierung sei noch nicht abgeschlossen, doch nach ersten Erkenntnissen handele es sich um die beiden Niederländer. Die Toten seien in einer Zitronenplantage verscharrt worden, berichtete Efe weiter. Zwei Verdächtige seien festgenommen worden. Nähere Einzelheiten gaben die Ermittler zunächst nicht bekannt.
Die 35-jährige Visser und ihr 57 Jahre alter Partner waren am 13. Mai spurlos verschwunden, kurz nachdem sie in einem Hotel in Murcia eingecheckt hatten. Danach waren sie weder zu einem Arzttermin noch zu einem mit Angehörigen seit Längerem vereinbarten Treffen erschienen. Daraufhin wurde die Polizei eingeschaltet. Das Mietauto der beiden Vermissten wurde neun Tage später in einer Straße der südostspanischen Stadt entdeckt.
Das Verschwinden der bekannten Sportlerin hatte europaweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Familien der Vermissten hatten in sozialen Netzwerken und auf einer Homepage Hilfeaufrufe und Fotos der beiden Vermissten veröffentlicht. An der Suche hatten sich auch viele Einwohner von Murcia beteiligt.
Visser hatte mehrere Jahre für das Volleyball-Team der Stadt gespielt. Mit 514 Einsätzen ist Visser Rekordnationalspielerin der Niederlande. Die 1,91 Meter große Frau gewann mit dem Nationalteam 1995 die Europameisterschaft und 2007 den Grand Prix.