Ein Technikausfall bei der Bundespolizei hat an großen deutschen Flughäfen zu massiven Problemen bei der Einreise aus Nicht-Schengen-Staaten geführt. Das für die automatische Einreise notwendige IT-System funktionierte am Freitag für mehrere Stunden nicht, wie es unter anderem von der Bundespolizei in St. Augustin hieß. Die Polizisten mussten die Kontrollen händisch ausführen, es kam „vermehrt zu Wartezeiten und Rückstau“.
Der IT-Ausfall führte von etwa 14 Uhr an bundesweit an großen Flughäfen wie etwa Berlin, Frankfurt und Hamburg zu Verzögerungen bei den Kontrollen von Passagieren, die aus Nicht-Schengen-Staaten einreisten oder in diese Staaten ausfliegen wollten. Ziele in der EU und Staaten des Schengenraums waren nicht betroffen.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums und der Bundespolizei gab es technische Störungen an Informationssystemen, „die das Bundeskriminalamt (BKA) für den polizeilichen Informationsverbund“ betreibe. Alle Polizeibehörden können in diesem Verbund Daten einspeichern und abrufen. Das BKA arbeite mit seinen Partnerbehörden „mit Hochdruck daran, die Störungen zu beheben und die Ursachen zu finden“, hieß es sowohl vom Ministerium als auch von der Bundespolizei.
„Es war nur eine Frage der Zeit, bis genau so etwas wie heute passiert“, sagte der Vorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft, Heiko Teggatz, der Bild-Zeitung zu den IT-Problemen. „Das ist mittlerweile eine Gefahr für das gesamte europäische Schengen-System.“ Seit drei Jahren fehle der Behörde das Geld für eine Modernisierung der IT-Infrastruktur. Der Gewerkschafter sprach der Zeitung zufolge von etwa 150 Millionen Euro. „Wir haben das bereits sehr oft angemahnt beim Bundesinnenministerium.“ Doch Ressortchefin Nancy Faeser (SPD) habe es immer konsequent ignoriert. „Das ist ein absolut hausgemachtes Problem der Bundesinnenministerin und ein Chaos mit Ansage.“