Angehörige des Militärs sind in Großbritannien noch immer Respektspersonen, das gilt auch für Offiziere im Ruhestand. Daher war es keine Überraschung, dass sich der britische Nachrichtensender Sky News nach Begutachtung der am Wochenende in Spanien durchgesickerten Details aus Prinz Harrys Memoirenband "Reserve" (Originaltitel: "Spare") unter anderem an Colonel Richard Kemp wandte. Er hatte die britischen Streitkräfte in Afghanistan befehligt, wo auch Harry als Hubschrauberpilot im Einsatz war. Der Prinz behauptet in seinem Buch unter anderem, dass er 25 Taliban-Kämpfer getötet habe, die er dabei nicht als "Menschen", sondern als "Schachfiguren" gesehen hat. Colonel Kemp sagte, Soldaten sprächen manchmal privat über Menschen, die sie getötet oder verwundet hätten, "um nach einem Kampfeinsatz Druck abzulassen". Doch die getöteten Taliban öffentlich als Schachfiguren zu bezeichnen, gebe "dem Feind Propagandamaterial" und könnte Harry selbst in Gefahr bringen, weil solche Äußerungen Rachegelüste bei den Taliban wecken könnten.
Prinz Harrys Memoiren:"Nachtragendes Riesenbaby"
Lesezeit: 3 Min.
Die britische Boulevardpresse geißelt Prinz Harry dafür, intimste Details preiszugeben - und walzt jede einzelne Episode genussvoll aus. Dabei ist bisher überhaupt nur ein Bruchteil des Buches durchgesickert.
Von Alexander Menden
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