Britisches Königshaus:Herzogin Meghan verklagt britische Boulevardzeitung

Lesezeit: 2 Min.

  • Wegen der Veröffentlichung eines privaten Briefes hat Herzogin Meghan die britische Boulevardzeitung Mail on Sunday verklagt.
  • In einer Erklärung schrieb ihr Ehemann, Prinz Harry, dass die Veröffentlichung des Briefes Teil einer "aufdringlichen" Kampagne gegen seine Frau sei.

Prinz Harry und Herzogin Meghan wehren sich gegen eine "rücksichtslose Kampagne" der britischen Boulevardpresse. Herzogin Meghan hat die Mail on Sunday und die Mutterfirma Associate Newspaper wegen der Veröffentlichung eines persönlichen Briefes verklagt. Ein Sprecher der Anwaltskanzlei, die das Paar vertritt, bestätigte die Klage. Die Veröffentlichung des Briefes sei Teil einer Kampagne, die zum Ziel habe, falsche und abfällige Geschichten über die Herzogin zu verbreiten. Die Veröffentlichung habe gegen Urheberrechte und das Datenschutzgesetz verstoßen sowie private Informationen missbraucht.

In einer Erklärung beschuldigte Prinz Harry die Mail on Sunday, Teile des Briefs ausgeschnitten und "auf absichtlich destruktive Weise" Leser "manipuliert" zu haben. Dem britischen Guardian zufolge soll es sich bei dem Schreiben um einen Brief Meghans an ihren Vater Thomas Markle handeln. Dieser habe den Brief demnach an die Boulevardzeitung weitergegeben.

Britisches Königshaus
:Meghan und der Mob

Der Frau von Prinz Harry schlägt in der britischen Klatschpresse und im Internet besonders viel Hass entgegen. Nun wehren sich die Royals.

Von Cathrin Kahlweit

Seine Frau sei "eines der jüngsten Opfer der britischen Boulevardpresse" geworden, die "ohne Rücksicht auf die Folgen rücksichtslose Kampagnen im vergangenen Jahr geführt habe, während ihrer Schwangerschaft und während wir unseren neugeborenen Sohn aufgezogen haben", schreibt Harry in seiner Erklärung. Er sei zu lange stummer Zeuge ihres privaten Leidens gewesen. "Zurückzustehen und nichts zu tun, wäre das Gegenteilige dessen, woran wir glauben", so der Prinz.

Harry erinnert an seine Mutter Diana

In der Erklärung erwähnte er auch seine verstorbene Mutter Diana, die im August 1997 bei einem Autounfall ums Leben kam, während sie von Paparazzi verfolgt wurde. Seine größte Angst sei, dass die Geschichte sich wiederhole. "Ich habe gesehen, was passiert, wenn jemand, den ich liebe, bis zu dem Punkt kommerzialisiert wird, an dem diejenige nicht länger als echte Person behandelt wird." Da das Medienhaus bisher jede Lösung der Frage abgelehnt habe, müsse die Frage gerichtlich gelöst werden.

Ein Sprecher der Mail on Sunday teilte der britischen Presseagentur PA mit, das Blatt stehe zu der veröffentlichten Geschichte. "Insbesondere bestreiten wir kategorisch, dass der Brief der Herzogin redaktionell so bearbeitet wurde, dass die Bedeutung verändert wurde", so der Sprecher.

Die Klage wird zu einem Zeitpunkt eingereicht, an dem sich das Herzogpaar außerhalb des Landes befindet. Harry und Meghan sind gerade auf einer zehntägigen Reise in Afrika, wo sie verschiedene wohltätige Organisationen besuchen. Am Mittwoch treten sie die Heimreise an.

Es ist nicht das erste Mal, dass Harry gegen britische Medien austeilt. Er stauchte einen aggressiven Paparazzo zusammen, der jede Bewegung Meghans verfolgte, bevor die beiden verheiratet waren. Auch verurteilte er die offensive Thematisierung von Meghans ethnischer Zugehörigkeit in einigen Medien scharf.

Das Herzogpaar zahlt die Kosten der Klage privat und kündigt an, eventuellen Schadenersatz an Organisationen zu spenden, die sich gegen Schikane engagieren.

© SZ.de/AP/dpa/lot - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

20. Todestag
:Wie die Royals nach Dianas Tod ihre PR-Strategie änderten

Paparazzi verfolgten Prinzessin Diana bis in den Tod. Nach ihrem tragischen Unfall vor 20 Jahren sah sich das britische Königshaus gezwungen, seine Beziehung zur Presse zu überarbeiten - mit Erfolg.

Von Kerstin Lottritz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: