Polizeigewalt in Brasilien:Polizisten als Henker

In Brasiliens Megastädten werden jährlich mehr als 1000 Menschen von Polizisten getötet. Eine Menschenrechtsorganisation befürchtet, dass die Beamten nicht immer aus Notwehr schießen.

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In Brasiliens Megastädten werden jährlich mehr als 1000 Menschen von Polizisten getötet. Eine Menschenrechtsorganisation befürchtet, dass die Beamten nicht immer aus Notwehr schießen.

Schockierende Zahlen: Jedes Jahr werden in den beiden größten brasilianischen Städten Rio de Janeiro und Sao Paulo mehr als 1000 Menschen von Polizisten getötet. Zu diesem Ergebnis kommt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, die einen neuen Bericht zur Polizeigewalt im bevölkerungsreichsten Land Südamerikas veröffentlichte.

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Zwar handele es sich oft um legitime Selbstverteidigung, in vielen Fällen aber um "illegale Exekutionen", heißt es in dem Bericht. "Außergerichtliche Hinrichtungen von mutmaßlichen Kriminellen sind keine Antwort auf Gewaltverbrechen", warnte José Miguel Vivanco, Direktor der Lateinamerika-Abteilung von Human Rights Watch.

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Favela in Rio: Vor allem in den Armensiedlungen kommt es immer wieder zu Schießereien zwischen Polizei und den vorherrschenden Drogenbanden.

Brasilien ist Ausrichter der Fußballweltmeisterschaft 2014, zwei Jahre darauf finden in Rio die Olympischen Sommerspiele statt. Angesichts der bevorstehenden Sportgroßereignisse investiert die brasilianische Regierung Millionenbeträge in die Sicherheit der Großstädte.

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Regelmäßig werden Spezialeinheiten in die Elendsviertel geschickt, um gegen Drogenhändler vorzugehen. Bei den großangelegten Razzien kommt es immer wieder zu Schießereien zwischen der Polizei und den kriminellen Banden ...

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... die nicht selten in Massakern münden. Regelmäßig geraten auch Zivilisten in die Schusslinie. Laut Human Rights Watch sind in den letzten sechs Jahren mehr als 11.000 Menschen durch die Polizei getötet worden.

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Nach gängiger Polizeidarstellung handelt es sich bei den getöteten Opfern stets um Kriminelle, die sich mit Waffengewalt der Festnahme widersetzten. Die Organisation Human Rights Watch kritisierte in ihrem Bericht aber, dass Polizeibeamte regelmäßig wichtiges Beweismaterial manipulieren oder unterschlagen würden.

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So sei es nach illegalen Erschießungen beispielsweise üblich, die Leiche eines Opfers vom Einsatzort wegzuschaffen unter dem Vorsatz der Lebensrettung in ein Krankenhaus zu bringen. Durch diese Verschleierungstechnik entgehen die Beamten einer Strafe.

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Human Rights Watch fordert deshalb, illegale Erschießungen künftig von unabhängigen Ermittlungsteams untersuchen zu lassen. Auch die Beseitigung von Beweismaterial müsse verhindert werden.

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