Süddeutsche Zeitung

Polizei stoppt randvolles Auto:Eine rollende Müllhalde

Habseligkeiten in jeder Ritze: Eine Frau hat Schwierigkeiten mit der Polizei, weil sie sich nicht von Dingen trennen kann - und deshalb in einem randvollen Auto umherfuhr.

Eine Frau mit krankhaftem Sammeltrieb hatte ihr Auto bis zur Decke derart vollgestopft, dass die Polizei sie in Velbert bei Wuppertal aus dem Verkehr ziehen musste. "Bis in die letzten Ritzen" sei der Wagen mit Hausrat und Kleidung zugemüllt gewesen, berichteten die Beamten am Freitag.

"Für die 68-jährige Fahrerin aus Langenberg war kaum genug Sitzplatz hinter dem Steuer." Der Blick in Spiegel oder Rückscheibe sei völlig verstellt gewesen. Dennoch habe sich die Frau getraut, mit dem vollgestopften Fahrzeug bei Dunkelheit und Nieselregen über zwei Autobahnen zu fahren, bis die Polizei sie stoppte.

Nach ersten Ausreden vertraute die Frau den Beamten schließlich an, dass sie an dem "Messie-Syndrom" erkrankt ist und sich von einmal erworbenen Gegenständen nicht trennen könne. "Trennen musste sich die 68-jährige Frau nun aber erst einmal von dem Gedanken, mit ihrem so beladenen Fahrzeug weiterfahren zu können", berichtete ein Sprecher.

Das Auto wurde stillgelegt. Laut einer Waage war es um mehr als sechs Prozent überladen. Die 68-Jährige kassierte Anzeigen wegen Verkehrsgefährdung und Überladung. Die Polizei stellte die Fahrzeugschlüssel sicher.

Die Fahrerin sei einsichtig gewesen. Von ihrem Krempel wollte sich die Langenbergerin dennoch nicht trennen. Sie wolle aber mit Freunden ihr Hab und Gut an einen anderen Ort bringen, ergänzte der Sprecher.

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Quelle:
dpa
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