Die Hängepartie um die Fliegerbombe in Dresden ist beendet. Der fünf Zentner schwere Blindgänger sei unschädlich gemacht worden, teilt die Polizei auf Twitter mit.
Die Bombe war bei einem Entschärfungsversuch am späten Mittwochabend teilweise detoniert. Menschen wurden nicht verletzt. Weil der Zustand der Bombe aber unklar war, gab es lange keine Entwarnung für die Bevölkerung. Die Sperrung des Stadtteils Löbtau blieb bestehen - Tausende Anwohner mussten sich eine andere Bleibe suchen, Hunderte harrten in Notunterkünften aus.
Der Blindgänger war am Dienstag entdeckt worden, die Entschärfung gestaltete sich wegen seines schlechten Zustands von Anfang an schwierig. Der Zünder war für die Spezialisten nicht ohne Weiteres frei zugänglich. Ein erster Entschärfungsversuch war wegen Explosionsgefahr abgebrochen worden. Am Mittwochabend twitterte die Polizei dann, der Zünder sei per Fernzündung mit Raketenklemme aus der Bombe gedreht worden. Dabei sei es zu Funkenflug und einem Brand des Dämmmaterials in der unmittelbaren Umgebung und zu einer Teildetonation gekommen.
Nachdem die Einsatzkräfte zunächst auf das Erlöschen des Feuers warten wollten, kam am Donnerstagnachmittag ein Löschroboter zum Einsatz. Kurze Zeit später verkündete die Polizei die erfolgreiche Entschärfung.
In Dresden sind Bombenentschärfungen keine Seltenheit. Die Stadt war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bombern schwer zerstört worden. Ein Teil der Munition blieb als Blindgänger im Boden und taucht bis heute bei Bauarbeiten auf. Der aktuelle Einsatz unterscheidet sich aber von einer Routine- Entschärfung.
In München war im Sommer 2012 die kontrollierte Sprengung einer Fliegerbombe spektakulär schiefgegangen: Der 250-Kilo-Sprengsatz explodierte in einem Feuerball. Der Knall war kilometerweit zu hören, ein Anwohner filmte die missglückte Detonation. Scheiben und Schaufenster der umliegenden Gebäude gingen zu Bruch, mehrere Ladengeschäfte brannten komplett aus. Später entbrannte ein Rechtsstreit zwischen der Versicherung und der Stadt München über die Reparaturkosten in Höhe von 400 000 Euro.