Ermittlungen:Mann stirbt nach Polizeigewahrsam: Obduktion ohne Hinweise

Ein Schild mit der Aufschrift „Polizei“ hängt an einem Polizeipräsidium. (Foto: Roland Weihrauch/dpa/Symbolbild)

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Braunschweig/Gifhorn (dpa/lni) - Im Fall des im Polizeigewahrsam in Ohnmacht gefallenen und später gestorbenen 38-Jährigen hat die Obduktion keine neuen Erkenntnisse gebracht. Es hätten sich keine Hinweise auf todesursächliche Gewalteinwirkungen ergeben, teilte die Polizei Gifhorn am Donnerstag mit. Nun solle die Leiche des Mannes unter anderem toxikologisch untersucht werden. Dabei wird etwa nach Spuren von Drogen oder Medikamenten gesucht. Das dauere erfahrungsgemäß mehrere Wochen, hieß es.

Der 38-Jährige war am Neujahrstag in Polizeigewahrsam in Braunschweig ohnmächtig geworden und später gestorben. Er wurde laut Angaben der ermittelnden Polizei zunächst noch mit einem Defibrillator reanimiert und in ein Krankenhaus gebracht. Dort starb er laut Staatsanwaltschaft in der Nacht auf Dienstag.

Die Staatsanwaltschaft führt laut eigener Aussage eine routinemäßige Todesursachenermittlung. Erst wenn die Untersuchungen auf ein mögliches Fremdverschulden hindeuten, werde gegen Verdächtige, in dem Fall etwa Polizeibeamte, ermittelt, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen führe die Kriminalpolizei Gifhorn.

Beamte der Polizei Braunschweig hatten den 38-Jährigen in Gewahrsam genommen, nachdem er am Sonntagmorgen in einem Braunschweiger Lokal Pfefferspray versprüht und mindestens vier Menschen verletzt haben soll. In Polizeigewahrsam soll er zwei Polizisten mit Faustschlägen angegriffen haben. Er stand laut der Polizei Gifhorn unter dem Einfluss von Drogen und wurde deshalb medizinisch überwacht. Als ihm eine Blutprobe genommen werden sollte, bemerkte die Ärztin, dass er ohnmächtig geworden war.

© dpa-infocom, dpa:230105-99-114943/2

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