Eigentlich hatten sich die Frauen emotional schon von ihren Brautkleidern getrennt, sonst hätten sie die Kleidungsstücke wohl nicht in einem Second-Hand-Laden abgegeben. Doch dann musste der Laden in Obersulm bei Heilbronn im Frühjahr schließen, und wohin sollte die Ladenbesitzerinnen mit den Dingern?
Aus Not nahm sie die mehr als 100 Kleider mit nach Hause in ihre Wohnung; das vermutet zumindest die Polizei. Der Frau fehlten wohl die Kontaktdaten ihrer Kundinnen, um die Brautkleider zurückzugeben. Und wegwerfen war keine Option.
Der Vorwurf: Unterschlagung
Dort fand dann die Polizei die Brautkleider - und beschlagnahmte sie. Auf die Spur der ehemaligen Ladenbesitzerin waren die Beamten gekommen, nachdem zuvor einige Frauen, die ihre Kleider zurückhaben wollten, Anzeige erstattetet hatten. Immerhin einige der Kleidungsstücke und diversen Accessoires haben demnach ihren Weg zurück zu den ursprünglichen Besitzerinnen gefunden. Gegen die ehemalige Ladeninhaberin ermittelt die Polizei wegen Unterschlagung.
Aber 100 Brautkleider sind noch übrig und warten auf ihre eigentliche Besitzerin. Abholen kann sie aber nicht jede oder jeder: Man braucht einen Fotobeweis. Die gute Nachricht ist: Von dem einen Tag, an dem eine Frau das Kleid normal trägt, gibt es wenigstens im Normalfall genügend Bilder.