Freud' und Fettnäpfchen liegen in der Politik bisweilen nah beieinander. Am Dienstag feierte Rick Scott auf Twitter noch seine Auszeichnung als "grade 'A' governor". Das Wall Street Journal hatte dem Gouverneur von Florida diese Bestnote verliehen, weil er mit seiner Steuerpolitik das Wachstum im Sunshine State ankurbele. Nicht einmal eine Woche später zieht der 59-Jährige den Spott der Presse auf sich - wegen eines peinlichen Zahlendrehers.
Nach einer Kabinettssitzung demonstrierte der republikanische Politiker Volksnähe und unterhielt sich mit Bürgern. Denen lag tatsächlich ein Thema auf dem Herzen: Die Meningitis-Welle, die in den USA bereits mehr als zehn Todesopfer gefordert hat. Auch in Florida starb ein Patient infolge der Hirnhautentzündung.
Scott, so berichtet es der Lokalsender WUSF, habe den Hilfesuchenden daraufhin eine Service-Hotline zum Thema genannt. Doch statt Informationen zu der gefährlichen Krankheit bekamen die Anrufer unter dieser Nummer erotische Stimmen zu hören. "Wir wurden dann sehr rasch von Lesern informiert, dass die Nummer tatsächlich zu einem Angebot für Erwachsene führt", teilte der Sender mit, der die von höchster Stelle empfohlene Nummer im Internet weiterverbreitet hatte.
Das Büro des Gouverneurs korrigierte die Fehlinformation zwar umgehend. Für Scott ist der Fauxpas dennoch sehr peinlich. Schließlich gehört er der Tea-Party-Bewegung innerhalb seiner Partei an. Die steht unter anderem für eine ultrakonservative Sexualmoral.
Aber vermutlich hat der 59-Jährige - wie so viele Politiker - bereits eine gute Ausrede parat, wie es zu der peinlichen Nummer mit der Nummer kommen konnte.