Plus-Size-Model Erica Schenk:Fit trotz Kurven

Plus-Size-Model Erica Schenk: Das August-Cover des Magazins.

Das August-Cover des Magazins.

(Foto: Womens´s Running)

Nur dünne Frauen können athletisch sein? Das Plus-Size-Model Erica Schenk bricht mit diesem Klischee und wird zur Ikone für eine neue Körperkultur.

Von Antonie Rietzschel

Die perfekte Playlist zum Joggen - für Erica Schenk klingt die so: Justin Timberlake ("Sexy Back"), Blue Foundation ("Eyes on Fire") und Charli XCX ("Boom Clap"). In der Onlineausgabe des amerikanischen Magazins Women´s Running plaudert sie darüber, welche Musik sie derzeit antreibt, den Lieblingsort an dem sie joggt. Es wäre ein belangloses Interview, wäre die Amerikanerin nicht Plus-Size-Model.

Sie hat bereits im knappen Abendkleid posiert und damit bewiesen, dass in der Mode-Branche nicht nur Platz für dünne Frauen ist. Jetzt bricht sie mit dem Klischee, dass Fitness etwas mit dem Aussehen zu tun hat - und demnach nur dünne Frauen athletisch sein können. Die Amerikanerin läuft seit zehn Jahren. Im August wird sie auf dem Cover von Women´s Running zu sehen sein. Im Heft selbst präsentiert sie Laufkleidung für kräftiger gebaute Läuferinnen.

"Manche Frauen glauben, sie könnten wegen ihrer Kurven nicht laufen oder sollten es nicht tun. Dabei ist Laufen mit jedem Körper zu jeder Zeit möglich", sagt Schenk im Interview.

Dem Magazin ist durch das Fotoshooting mit dem Model ein Marketing-Coup gelungen. Das zeigen die Reaktionen. Zehn Tage sind mittlerweile vergangen seit Cover und Interview online erschienen sind und die Kommentare reißen nicht ab. Schenk habe Geschichte geschrieben, heißt es da. Die 18-Jährige wird als Ikone für ein neues Körpergefühl gefeiert. Das liegt aber auch daran, dass Schenk vielen Frauen aus der Seele spricht:

Bei der Onlinezeitung Slate berichtet eine Autorin von ihren Erfahrungen. Sie beschreibt, wie sie auf einer Party einem weiteren Gast erzählte, sie würde gerne laufen. Der reagierte skeptisch: "Du siehst nicht aus wie eine Läuferin", wird er zitiert. Sie habe den Wunsch unterdrücken müssen, dem Kerl das Bier ins Gesicht zu schütten und zum Wettrennen herauszufordern.

Erica Jean selbst freut sich über die Debatte. Es sei noch ein langer Weg bis jeder Körper akzeptiert werde, schreibt sie bei Twitter. Aber sie sei froh, so viele Menschen inspiriert zu haben.

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