Um 14.08 Uhr blinkt eine E-Mail im Posteingang der Mitarbeiter einer Psychiatrie in Pittsburgh. "Ein aktiver Schütze wurde am Western Psychiatric Institute identifiziert. Mehrere Verletzte." Dann die Anweisung sich zu verbarrikadieren, bis es weitere Hinweise gebe.
Als die Mail die Kollegen erreicht, sind bereits zwei Menschen tot, sieben weitere verletzt. Einer der Toten war ein Mitarbeiter der Klinik, der andere der Täter selbst. Was das Motiv des Mannes war, der am Donnerstagnachmittag (Ortszeit), das Feuer in einer psychiatrischen Klinik in Pittsburgh im US-Staat Pennsylvania eröffnete, ist derzeit noch völlig unklar.
Der Mann habe gegen 13.40 Uhr mit zwei halbautomatischen Pistolen in der Hand die kaum gesicherte Lobby des Gebäudes betreten und dort angefangen zu schießen, berichtet die Pittsburgh Tribune-Review. "Wir hörten Geschrei, Schüsse und Leute die riefen: Versteckt euch! Bleibt unten!", berichtet ein Augenzeuge, der zum Tatzeitpunkt in einem Wartezimmer im ersten Stock war.
Sicherheitskräfte und schwerbewaffnete Spezialteams eilten herbei und schossen auf den Angreifer. Ob dieser durch eine Polizeikugel starb oder sich das Leben nahm, war zunächst ebenso unklar wie seine Identität. Das Klinikgelände wurde den Angaben zufolge abgeriegelt, die Ermittlungen dauern an. Klinikleiterin Claudia Roth zufolge werden derzeit die Überwachungsvideos geprüft, um den genauen Ablauf des Geschehens zu klären.
Kein Verletzter in Lebensgefahr
Vier der sieben Verletzten mussten operiert werden. Es sei aber niemand in Lebensgefahr, teilte die Klinik mit. Er gehe davon aus, dass alle Verletzten überlebten und gesund würden, sagte der Leiter der Notfallmedizin des behandelnden Krankennhauses. Bei den Verletzten handelt es sich offenbar um fünf Mitarbeiter der psychiatrischen Klinik, einen Besucher und einen Polizisten.
Das Krankenhaus widersprach zudem zuvor auf Twitter verbreiteten Gerüchten, es habe am Tatort einen zweiten Schützen oder eine Geiselnahme gegeben. Das 17-stöckige Gebäude sei Etage für Etage mit Bombenspürhunden durchsucht worden.
In dem Gebäude auf dem Gelände der Universität von Pittsburgh hielten sich zur Tatzeit zahlreiche Menschen auf. Täglich werden dort laut der Post Gazette 250 bis 300 Patienten behandelt. Mitarbeiter kritisierten die laxen Sicherheitsvorkehrungen in der Klinik.