Philippinen:Mutmaßlicher Kinderschänder aus Hamburg gefasst

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Fahndungserfolg für das LKA: Auf den Philippinen haben die Ermittler einen mutmaßlichen Kinderschänder aus Hamburg aufgespürt. Eine DVD hat ihn verraten.

Einen mutmaßlichen Kinderschänder aus Hamburg haben Zielfahnder des Landeskriminalamts auf den Philippinen aufgespürt. Der 47-Jährige soll zwei anfangs fünf und sieben Jahre alte Mädchen in der Hansestadt fast zwei Jahre lang sexuell schwer missbraucht haben, teilte die Polizei mit.

Der Verdächtige sitzt in philippinischer Abschiebehaft und soll nach Deutschland ausgeliefert werden. Auf seine Spur waren die Ermittler über Umwege gekommen: Eine DVD, auf der Bilder der Vergewaltigungen und Kindesmisshandlungen zu sehen waren, hat die Beamten auf den Plan gebracht.

Die DVD lag in einem Rekorder, den eine junge Frau bereits im Mai 2008 als Weihnachtsgeschenk für ihre Mutter gekauft hatte. Als sie das Gerät kurz vor Heiligabend testen wollte, entdeckte sie die Fotos und alarmierte die Polizei. Die Ermittler stellten fest, dass der Rekorder ursprünglich dem 47-Jährigen gehörte.

Die Frau hatte das Gerät allerdings einem Mann abgekauft, bei dem der Verdächtige Schulden hatte - und der ihm den DVD-Rekorder daher als eine Art Gegenleistung weggenommen hatte. Anschließend setzte sich der 47- Jährige auf die Philippinen ab.

Weil ein Polizist die beiden kleinen Mädchen vom Sehen kannte, gelang es den Ermittlern, sie zu identifizieren. Inzwischen sind die Kinder acht und neun Jahre alt. Der Verdächtige wohnte in ihrer Nachbarschaft, er hatte sich den Ermittlungen zufolge das Vertrauen der Mädchen erschlichen und sie mehrfach in seine Wohnung bestellt.

Regelmäßig geraten südostasiatische Staaten wie die Philippinen, Thailand oder Indonesien in die Schlagzeilen, weil dort häufig Kinder in der Sexindustrie missbraucht werden. Unicef schätzt die Zahl sexuell missbrauchter Kinder in dieser Weltgegend auf mehrere Hunderttausend. Im Geschäft mit dem Kinderhandel, der Kinderpornografie und der Kinderprostitution gibt es keine genauen Zahlen.

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