Philippinen:Fischer treiben nach Speerfisch-Attacke fünf Tage auf dem Meer

Philippinen: Foto der US-Marine von dem Floß, mit dem fünf philippinische Fischer fünf Tage lang auf dem Meer trieben.

Foto der US-Marine von dem Floß, mit dem fünf philippinische Fischer fünf Tage lang auf dem Meer trieben.

(Foto: AFP)
  • Fünf philippinische Fischer werden von einem Marlin attackiert, ihr Boot sinkt.
  • Aus den Überresten bauen sich die Männer ein Floß, mit dem sie fünf Tage lang auf dem Meer treiben. Schließlich rettet die US-Marine die Männer.

Die meisten dürften den Marlin aus dem Buch "Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway kennen. Dort kämpft ein alter Fischer drei Tage lang mit einem Tier dieser Art, bis es schließlich stirbt. Fünf philippinische Fischer hatten nun tatsächlich einen Kampf mit einem Marlin, den sie nur knapp überlebt haben.

Die Männer, so erzählten sie es später, sind am vergangenen Mittwoch im Südchinesischen Meer unterwegs, als ein knapp zwei Meter großer Marlin ihr Boot attackiert und mit seinem speerförmigen Schnabel durchbohrt. Das Boot beginnt zu sinken, die Männer schaffen es noch, den Bootsausleger, Fässer und einige Holzplanken zu retten und daraus ein Floß zu bauen. Aber sie haben kaum Lebensmittel an Bord, nur rohen Reis. Erst nach fünf Tagen werden sie gerettet.

"Nach zwei Tagen ging uns das Wasser aus. Wir versuchten, vorbeifahrende Schiffe auf uns aufmerksam zu machen, doch niemand kam, um uns zu helfen", erzählt der Chef der Crew, Jimmy Batiller, 41, der Nachrichtenagentur AFP. Aus Verzweiflung trinken sie etwas Meerwasser. Das ist gefährlich. Weil Meerwasser so viel Salz enthält, steigert es den Durst zusätzlich und bringt das chemische Gleichgewicht im Körper durcheinander.

Dem Mediziner Kenneth Kamler zufolge, der schon öfter Forscher und Abenteurer in unwirtliche Regionen der Erde begleitete, könne es aber durchaus hilfreich sein, Salzwasser zu trinken, wenn man nur geringe Mengen zu sich nimmt. Wer es schafft, weniger als einen halben Liter pro Tag zu trinken, gewinnt Zeit, weil er nicht schon nach drei bis vier Tagen bewusstlos wird und stattdessen länger nach Hilfe Ausschau halten kann. Auf längere Sicht versagen jedoch die Nieren aufgrund der hohen Salzkonzentration.

Was auch immer dazu geführt hat, dass die Männer überlebt haben, sie wurden schließlich von einem Schiff der US-Marine entdeckt. "Glücklicherweise fuhren wir so langsam, dass wir die Fischer sehen konnten", sagte Kapitän Keith Sauls.

"Wir hatten die Hoffnung nie aufgegeben", sagt Batiller, der inzwischen in der Hafenstadt Subic 80 Kilometer nordwestlich von Manila wieder mit seiner Familie vereint ist. "Erst als wir gerettet wurden, kamen die Tränen." Nach Angaben der philippinischen Küstenwache ist es das erste Mal in der Region, dass ein Boot von einem Marlin versenkt wurde.

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