Pennsylvania:Neunjährige mit Stinktier verwechselt und angeschossen

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Eigentlich sollte es eine lustige Halloweenparty werden: Im US-Bundesstaat Pennsylvania hat ein Mann ein neunjähriges Mädchen mit einem Stinktier verwechselt und mit einer Schrotflinte verletzt. Alkohol war angeblich nicht im Spiel.

Dass ein jeder Amerikaner eine Schusswaffe tragen darf, wenn ihm der Sinn danach steht, ist hinlänglich bekannt. Dass Stinktiere aufgrund eines in Verteidigungssituationen versprühten und ziemlich streng riechenden Sekrets keine besonders gern gesehenen Partygäste sind, ist weltweiter Konsens. Im US-Bundesstaat Pennsylvania hat nun das Zusammentreffen von einem bewaffneten Amerikaner und einem - vermeintlichen - Stinktier ein dramatisches Ende genommen.

Im Ort New Sewickley ist ein neunjähriges Mädchen während einer Halloweenparty von einem Familienangehörigen angeschossen worden. Der Mann hatte sie mit einem Stinktier verwechselt. Der Chef der örtlichen Polizei, Ronald Leindecker, erklärte gegenüber der Zeitung Beaver County Times, das Mädchen habe ein schwarzes Kostüm und einen schwarzen Hut mit auffälligem weißem Strich getragen.

Leindecker sagte ferner, das Mädchen habe sich auf einem Hügel aufgehalten. Dort habe es der Verwandte für ein Stinktier gehalten und zur Schrotflinte gegriffen. Wie groß die Distanz zwischen dem Mädchen und dem Schützen war, wurde vorerst nicht bekannt. Auch wie es der Neunjährigen mittlerweile geht, ist derzeit unklar.

Angeblich kein Alkohol im Spiel

Nur einige wenige Fakten drangen bis dato an die Öffentlichkeit: Das Mädchen wurde an der Schulter verletzt und direkt nach dem Unfall in ein Kinderkrankenhaus nach Pittsburg geflogen. Und der schießwütige Verwandte stand laut Informationen der Polizei nicht unter Alkoholeinfluss. Ob es zu einer Strafanzeige kommt, steht im Moment nicht fest.

Nun bleiben mehrere Fragen: Warum fuchtelt ein Mann während einer Halloweenparty - vermeintliches Stinktier hin oder her - mit einer Schrotflinte herum? Wenn auf dieser Party Kinder anwesend sind, warum vergewissert er sich nicht genauer, worauf er da eigentlich anlegt? Aber am wichtigsten: Wie kann jemand ein neunjähriges Mädchen mit einem Stinktier (Gewicht bis fünf Kilo, Länge inklusive Schwanz bis 90 Zentimeter) verwechseln?

Zum Glück scheint der Schütze ebensowenig zielen zu können, wie er die Situation richtig einschätzen konnte. Und wäre der Vorfall nicht so traurig, bliebe wohl als einzige Quintessenz: Bei kommenden Halloweenfeiern bloß keine Kostüme verwenden, in denen der Träger für ein vom Menschen geringgeschätzes Tier gehalten werden könnte.

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