Süddeutsche Zeitung

"Pelzpolizei":Polizei geht gegen Tierschützer in Scheinuniform vor

  • In mehreren deutschen Städten haben Tierschützer Passanten auf deren pelzbesetzte Kleidung angesprochen.
  • Dabei trugen sie Jacken mit der Aufschrift "Pelzpolizei", die einer Uniform ähneln.
  • Die Polizei Bielefeld hat nun ein Strafverfahren gegen die Aktivisten eingeleitet.

Tierschützer haben sich selbst zur "Pelzpolizei" ernannt und sich deswegen eine Anzeige der echten Polizei eingehandelt.

Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros hatten in mehreren deutschen Innenstädten Passanten aufgehalten und auf ihre Kleidung angesprochen, wenn diese Pelzbesatz enthielt. Nach eigenen Angaben wollen sie damit auf das Tierleid auf Pelzfarmen aufmerksam machen und den Pelzträgern den Unterschied zwischen echtem Tierfell und Webpelz vermitteln.

Als die Tierschützer jedoch vergangene Woche in Bielefeld Station machten, schritt die örtliche Polizei ein: Sie leitete ein Strafverfahren ein, weil die Aktion nicht angemeldet gewesen, die Bekleidung uniformartig erschienen und der geschützte Begriff "Polizei" verwendet worden sei, teilten die Beamten mit.

"Die Tierschützer trugen dabei einheitliche Bekleidung mit dem Aufdruck 'Pelzpolizei' auf Jacke und Mütze sowie eine Art Polizeistern auf dem Ärmel der Jacke", erklärte die Polizei. Jacken und Mützen erweckten demnach "durch die Aufdrucke, aber auch durch Farbe und Form den Eindruck einer Uniform der Polizei".

Die Anzeige richte sich konkret gegen zwei namentlich bekannte Tierschützer und sei der Staatsanwaltschaft Bielefeld übergeben worden, hieß es. Die Einsatzkräfte kündigten an, bis zu einer Entscheidung die Aktionen der selbsternannten "Pelzpolizei" zu unterbinden.

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SZ.de/AFP/ees/mane
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