Insgesamt 110 Kilogramm Kokain mit einem Schwarzmarktwert von knapp sieben Millionen Euro haben französische Drogenfahnder in der Wohnung einer saudischen Prinzessin bei Paris entdeckt. Vier Menschen wurden festgenommen, zwei Personen gelang die Flucht, berichtete die Sonntagszeitung Journal du Dimanche.
Das Kokain war demnach in drei Koffern versteckt, die in dem leerstehenden Appartement im schicken Pariser Vorort Neuilly-sur-Seine deponiert waren. Die Eigentümerin der Wohnung wusste nach Polizeiangaben offenbar nichts von den Aktivitäten. Die Wohnung wird zur Zeit renoviert, daher vermuten die Fahnder Komplizen der Drogenhändler unter den Handwerkern. Einer der Festgenommenen hatte einen Schlüssel für die Wohnungstür.
Das Appartement war am Samstagmorgen gestürmt worden. Der wegen einer anderen Straftat bereits per Haftbefehl gesuchte Kopf der Bande entkam mit einem Komplizen zunächst, indem er mit seinem Wagen eine Polizeisperre durchbrach. Bei den Festgenommenen wurden 170.000 Euro sowie Luxuskleidung beschlagnahmt.
Vorangegangen waren der Razzia wochenlange Ermittlungen. Das für den Großraum Paris bestimmte Kokain war nach ersten Erkenntnissen auf dem Luftweg aus Lateinamerika gekommen. Im vergangenen Juli hatten französische Drogenfahnder am Pariser Flughafen Charles de Gaulle Gepäck mit insgesamt 134 Kilogramm Kokain konfisziert. Es war in Bogota in Kolumbien aufgegeben worden.