Panorama kompakt:Tankbetrüger nach langer Jagd gefasst

Ein Tankbetrüger liefert sich eine Verfolgungsjagd mit Polizei, in Wernigerode werdenTausende evakuiert, im mexikanischen Drogenkrieg sterben 15 Menschen.

Tankbetrüger nach Verfolgung gefasst

Panorama kompakt: 200 Kilometer lang währte die Flucht eines Tankbetrügers vor der Polizei.

200 Kilometer lang währte die Flucht eines Tankbetrügers vor der Polizei.

(Foto: Foto: dpa)

Nach einer wilden Verfolgungsjagd durch Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg ist ein Tankbetrüger am frühen Morgen auf der Autobahn A 24 Hamburg-Berlin bei Kremmen (Oberhavel) gestellt worden. Der 19-jährige Berliner hatte laut Polizei in Stolpe (Kreis Parchim) an der Autobahntankstelle getankt, ohne zu bezahlen.

Danach raste der Betrüger zunächst auf der Autobahn zurück in Richtung Hamburg und fuhr in Hagenow ab. Dort soll er auch in der Stadt gesehen worden sein. Er fuhr dann aber wieder zurück auf die Autobahn und in Richtung Berlin. Verletzt wurde dabei niemand.

Bei seiner Flucht über etwa 200 Kilometer durchbrach der Verkehrsrowdy unter anderem eine Polizeisperre bei Walsleben. Erst danach wurde er an einer weiteren Sperre bei Kremmen gestoppt und festgenommen, nachdem er gezwungen worden war, von der Autobahn abzufahren. Wie hoch die Tankrechnung war werde noch ermittelt, hieß es. "Der junge Mann hatte keinen Führerschein, sein Auto war stillgelegt und es hatte gestohlene Kennzeichen", sagte ein Polizeisprecher in Schwerin zu möglichen Motiven des Festgenommenen.

Mehrere tausend Menschen evakuiert

Nach einer Explosion im Keller eines Eiscafés in Wernigerode in Sachsen-Anhalt haben Polizei und Feuerwehr am Sonntag einen angrenzenden Weihnachtsmarkt geräumt sowie Wohnungen und Hotels in der Umgebung evakuiert. Insgesamt wurden nach Polizeiangaben 2000 bis 3000 Menschen in Sicherheit gebracht.

Die Polizei sperrte die Innenstadt um den Marktplatz ab. In dem Bereich wurde auch der Strom abgeschaltet. Nach rund sechs Stunden konnten die Menschen in ihre Wohnungen und Hotels zurückkehren. Verletzte gab es bei der Explosion nicht. Die Ermittler gehen davon aus, dass Wartungsarbeiten in dem Café zu der Explosion geführt haben.

Möglicherweise sei Flüssigkeit aus dem Kühlaggregat im Keller ausgetreten und in Verbindung mit der Luft und dem lehmigen Boden sei wahrscheinlich ein hochexplosives Gemisch entstanden.

Massenkarambolage bei Schweinfurt

Bei dichtem Nebel sind auf der Autobahn A 71 nahe Geldersheim (Landkreis Schweinfurt) etwa 50 Fahrzeuge verunglückt.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei Würzburg wurde eine Frau schwer verletzt, vier weitere Menschen erlitten leichte Verletzungen. Zwischen der Anschlussstelle Schweinfurt-West und dem Autobahndreieck Werntal war es innerhalb weniger Minuten zu zwölf Einzelunfällen gekommen. Die A71 Mellrichstadt-Schweinfurt musste in Richtung A70 komplett gesperrt werden. Ein Großaufgebot von Feuerwehren, Polizei und Rettungsdienst war vor Ort.

Wie hoch der Sachschaden ist, konnte zunächst niemand sagen. Auch war unklar, ob es noch weitere Verletzte gegeben hat. Der Verkehr musste umgeleitet werden.

Venezuela: Polizisten als Verbrecher

In Venezuela geht nahezu jede fünfte schwere Gewalttat auf das Konto von Polizisten. Für etwa 15 bis 20 Prozent der Verbrechen wie Mord und Entführung seien Polizeibeamte verantwortlich, sagte der venezolanische Innenminister Tareck el Aisammi in der wöchentlichen Radiosendung von Präsident Hugo Chávez.

Dieser forderte in der Sendung eine verstärkte Strafverfolgung, um "jede Form der Kriminalität" zu erfassen. "Wir müssen uns besser organisieren", sagte Chávez. Noch in diesem Jahr soll eine neu geschaffene nationale Polizeieinheit ihre Arbeit aufnehmen. Sie untersteht dem Justiz- und dem Außenministerium.

Venezuela stellte vor einigen Monaten die Veröffentlichung von Zahlen verübter Morde im Land ein. Inoffiziellen Medienberichten zufolge werden jedoch in der Hauptstadt Caracas jedes Wochenende circa 50 Menschen umgebracht. Damit liegt die Mordrate in Caracas bei rund 100 pro 100.000 Einwohner - der weltweite Durchschnitt liegt bei neun pro 100.000.

Italienischer Journalist in Haiti erschossen

Ein italienischer Journalist und Filmemacher ist in Haiti erschossen worden. Die Angreifer überfielen den 54-jährigen Francesco Fantoli, als er in der Hauptstadt Port-au-Prince aus einer Bank kam, wie die Nachrichtenagentur Haiti Press Network berichtete, für die Fantoli tätig war.

Der schon seit mehreren Jahren in Haiti lebende Journalist erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Es soll sich vermutlich um einen Raubmord gehandelt haben.

15 Tote im mexikanischen Drogenkrieg

Im mexikanischen Drogenkrieg sind am Wochenende in Ciudad Juárez nahe der Grenze zu den USA mindestens 15 Menschen getötet worden.

In einem Haus fand die Polizei unter anderem die von Kugeln durchsiebte Leiche eines 17-Jährigen. In einem anderen fielen zwei Brüder im Alter von 15 und 19 Jahren einem Vierfachmord zum Opfer. Ciudad Juárez ist die Stadt mit der weltweit höchsten Mordrate, allein in diesem Jahr wurden dort bereits etwa 2300 Menschen getötet.

Am Sonntag gingen in Ciudad Juárez circa 1000 Menschen auf die Straße und riefen die Behörden auf, das Blutvergießen zu beenden.

In der Region machen sich mehrere Rauschgiftkartelle die lukrativen Schmuggelrouten für Drogen in die USA streitig. Im Zuge ihrer Offensive gegen das organisierte Verbrechen entsandte die mexikanische Regierung 50.000 Soldaten an mehrere Brennpunkte des Landes.

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