Süddeutsche Zeitung

Panorama kompakt:Nervenflattern vor Kap Hoorn

Der Törn einer 16-jährigen Soloseglerin wird riskant, der mutmaßliche Doppelmörder von Bremen muss in die Psychatrie und in Moers wird von einem Ehe-Drama erschüttert.

Jessica Watson - mit ihren 16 Jahren jüngste Seglerin auf Solo-Törn um die Welt - will in der Nacht zum Donnerstag Kap Hoorn in Südamerika umsegeln. "Drückt mir die Daumen, dass die Wolken sich lichten und ich wenigstens etwas sehen kann, wenn wir vorbeisegeln", schrieb die Schülerin in ihrem Blog. Die Region zwischen Pazifischem und Atlantischem Ozean gilt wegen unberechenbarer Winde und Strömungen als eine der schwierigsten Schifffahrtsrouten der Welt. Die junge Australierin ist allein an Bord und hat seit Beginn der Reise am 18. Oktober in Sydney keinen Menschen mehr zu Gesicht bekommen. Kurz hinter dem Kap hat Watson dann 10.000 der insgesamt 23.000 Seemeilen hinter sich. Sie will im Juni zurück in Australien sein.

Mutmaßlicher Doppelmörder in Psychiatrie eingeliefert

Der mutmaßliche Doppelmörder von Bremen ist vorerst in der Psychiatrie. Das Gericht habe die einstweilige Unterbringung des 41 Jahre alten Tatverdächtigen in die forensische Abteilung einer Klinik angeordnet, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Mann hatte gestanden, am Montag zwei 58 und 59 Jahre alte Frauen in Bremen erstochen zu haben. Die Ermittlungen in dem Fall werden fortgesetzt. Erst wenn ein psychologisches Gutachten erstellt ist, soll sich entscheiden, ob Anklage erhoben oder Antrag auf dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie gestellt wird, sagte der Sprecher.

Ehedrama in Moers - 71-Jähriger erstochen

Ein 71- jähriger Mann ist in seinem Haus im niederrheinischen Moers erstochen worden. Polizisten hätten die mit Stichverletzungen übersäte Leiche am Dienstag gefunden, teilte die Duisburger Polizei mit. In dem Haus habe sich auch die 67-jährige Ehefrau befunden. Sie wies laut Polizei Schnittverletzungen auf und hatte offenbar Tabletten eingenommen. Die Frau liegt nun im Krankenhaus. Die Mordkommission aus Duisburg hat die Ermittlungen aufgenommen. Derzeit gibt es keinen anderen Tatverdächtigen als die Frau, sagte ein Polizeisprecher.

Erschossener Arzt möglicherweise Opfer des Rockerkriegs

Nach der Ermordung eines Augenarztes in Erkelenz bei Mönchengladbach prüfen die Ermittler einen Zusammenhang mit dem Rocker-Krieg zwischen Bandidos und Hells Angels. Der Augenarzt sei Mitglied eines der beiden Motorradclubs gewesen, sagte Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff in Mönchengladbach. Aldenhoff widersprach aber Medienberichten, wonach der 51-Jährige Mitglied der Bandidos gewesen sei. Auf dem Klingelschild der Privatwohnung des Arztes soll das Logo der berüchtigten Rockergruppe prangen, die Comicfigur eines fetten Mexikaners.

Bislang sei ein Bezug zum Rocker-Krieg dennoch "reine Spekulation", sagte Aldenhoff. Die Ermittler prüften aber nun, ob der Motorradclub des Arztes Verbindungen zu den Bandidos hat. Das Umfeld des Arztes werde derzeit eingehend "abgeklopft". Der Mediziner war auf einem Feldweg bei Erkelenz von zahlreichen Kugeln durchsiebt worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Fundort der Leiche in der Nähe der kleinen Ortschaft Immerath im Kreis Heinsberg auch der Tatort ist. Die Spurensicherung hatte dort Patronenhülsen gefunden. Ein Spaziergänger hatte dann die Leiche entdeckt.

Männer schießen mit Gotcha-Pistole auf PolizistenMit Gotcha-Pistolen haben drei junge Männer in der Innenstadt von Münster auf einen Zivilpolizisten geschossen. Der Mann war auf dem Fahrrad unterwegs, als er das Auto und eine vermeintliche Maschinenpistole bemerkte, wie die Polizei mitteilte. Kurz darauf fühlte er einen Schlag am Bein. Der Polizist verfolgte daraufhin das Auto mit dem Fahrrad und alarmierte seine Kollegen, die die drei Männer und den Wagen kurze Zeit später ausfindig machten. Im Fahrzeug fanden sie mehrere geladene und schussbereite Gotcha-Pistolen und Plastikmunition. Die drei 18 und 19 Jahre alten Männer waren leicht betrunken. Gegen sie wurde Strafanzeige erstattet.

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dpa
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