Panne bei Exekution in Ohio:Hinrichtung dauert fast zwei Stunden

Eine Hinrichtung im US-Bundesstaat Ohio hat sich fast zwei Stunden hingezogen, weil die Mediziner keine Vene für die tödliche Spritze fanden.

Die Hinrichtung eines übergewichtigen Straftäters im US-Staat Ohio hat fast zwei Stunden gedauert, weil die Injektionsnadel mit dem tödlichen Gift mindestens zehn Mal neu angesetzt werden musste.

Panne bei Exekution in Ohio: Wurde hingerichtet: Christopher Newton

Wurde hingerichtet: Christopher Newton

(Foto: Foto: ap)

Üblicherweise dauert die Vollstreckung der Todesstrafe in den USA nur etwa 20 Minuten. Die Amerikanische Bürgerrechtsunion (ACLU) rief die Justizbehörden von Ohio auf, wegen der Probleme bei der Tötung von Christopher Newton alle Hinrichtungen bis auf weiteres zu stoppen.

Der 37-Jährige trug die Verzögerung mit Fassung. Er redete und scherzte sogar mit den Angestellten des Gefängnisses in Lucasville, während diese eine geeignete Vene in seinen Armen suchten. Der 120 Kilogramm schwere Mann wurde schließlich am Donnerstag um 11.53 Uhr Ortszeit für tot erklärt. Der Beginn der Hinrichtung war für 10.00 Uhr angesetzt.

Newton bestand auf der Vollstreckung der Strafe, die wegen der Ermordung eines Mithäftlings verhängt wurde. Der Straftäter, der fast sein ganzes Leben als Erwachsener im Gefängnis verbrachte, hatte 2001 den 27-jährigen Jason Brewer 2001 während einer Partie Schach im Streit erschlagen. In einer letzten Erklärung vor der Hinrichtung entschuldigte sich Newton bei der Familie seines Opfers.

Die Anwälte des Straftäters hatten beantragt, ihrem Mandanten wegen geistiger Verwirrung die Todesstrafe zu ersparen. Ein Gericht befand Newton im Herbst vergangenen Jahres jedoch für straffähig.

Zum Zeitpunkt des Mordes verbüßte Newton eine Haftstrafe, weil er 1999 in das Haus seines Vaters eingebrochen war. Später sagte er aus, er habe dabei absichtlich seine Fingerabdrücke zurückgelassen, um wieder ins Gefängnis zu kommen.

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