Ostfarika:Ein einziger Schwarm so groß wie das Saarland

In Kenia, Somalia und Äthiopien fressen Wüstenheuschrecken derzeit alles kahl. Die Plage sei "beispiellos in ihrem Zerstörungspotenzial", sagt die Landwirtschaftsorganisation der Uno - und warnt vor einer verheerenden Hungersnot.

8 Bilder

-

Quelle: AFP

1 / 8

In Ostafrika macht sich die schlimmste Plage von Wüstenheuschrecken seit mehreren Jahrzehnten breit - und könnte Experten zufolge eine Hungersnot auslösen. Schwärme der Insekten fallen seit Monaten über Landstriche in Äthiopien, Kenia und Somalia her. Dieses Bild ist im Samburu County entstanden, etwa 300 Kilometer nördlich der kenianischen Hauptstadt Nairobi.

Heuschreckenplage in Ostafrika

Quelle: dpa

2 / 8

Die Heuschrecken, die derzeit in Ostafrika unterwegs sind, seien "beispiellos in ihrer Größe und ihrem Zerstörungspotenzial", teilte die UN-Landwirtschaftsorganisation (FAO) mit. Politiker aus der Region fürchten, dass die Heuschreckenplage zu einer Hungersnot führen kann.

Heuschreckenplage in Ostafrika

Quelle: dpa

3 / 8

Die Zahlen, die die Experten nennen, sind furchteinflößend. In Kenia sei etwa ein Schwarm von Heuschrecken unterwegs, der für sich alleine genommen schon eine Fläche einnimmt, die fast so groß ist wie das ganze Saarland, 2400 Quadratkilometer. Die Insekten auf einem einzigen Quadratkilometer können der FAO zufolge so viel Masse an Nahrung vertilgen wie 35 000 Menschen. Und ein Schwarm könne bis zu 150 Kilometer am Tag zurücklegen.

-

Quelle: AP

4 / 8

Die Nässe hat sehr gute Bedingungen für die Wüstenheuschrecke geschaffen. Die Insekten können sich von der Vegetation optimal ernähren, die feuchte Erde ist ideal für die Reproduktion und die Winde unterstützen die Verbreitung der Heuschrecken.

-

Quelle: AFP

5 / 8

Mitverantwortlich für diese Notlage ist ein Wetterphänomen, das jüngst in Australien zu den verheerenden Bränden beigetragen hat: der Indische-Ozean-Dipol. Diese natürlich vorkommende Schwankung der Wassertemperaturen hat Ostafrika viel Regen beschert. "Wäre der Regen nicht so intensiv gewesen, wäre der Ausbruch aus unserer Sicht unterdrückt worden", sagt Jasper Mwesigwa, Klimaanalyst für die ostafrikanische Regionalgemeinschaft IGAD.

-

Quelle: AFP

6 / 8

Sieht aus wie Blüten, sind aber Heuschrecken in einer Baumkrone.

-

Quelle: AFP

7 / 8

Die Lage ist so verheerend, weil in Ostafrika ohnehin große Nahrungsmittelunsicherheit herrscht. Die UN-Landwirtschaftsorganisation ist besorgt, weil in einigen Landstrichen ein 100-prozentiger Verlust der Ente drohen könnte. Die meisten Menschen in den betroffenen Ländern sind Kleinbauern oder Hirten, also stark vom Land abhängig. Hinzu kommen Konflikte, wie etwa in Somalia, wo die islamistische Miliz Al-Shabaab die Bevölkerung terrorisiert.

Heuschreckenplage in Ostafrika

Quelle: Patrick Ngugi/dpa

8 / 8

Die Behörden in den drei Ländern sind bei der Bewältigung der Plage überfordert. Die einzige effektive Maßnahme gegen die Heuschrecken sei das großflächige Sprühen von Pestiziden aus der Luft, sagt die UN-Landwirtschaftsorganisation. Etwa 70 Millionen US-Dollar wären für die Bekämpfung der Insekten nötig.

© SZ.de/dpa/olkl
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: