Ein selten beharrlicher Sturm: 36 Stunden lang tobt Orkan Xaver über Norddeutschland. Am Freitagmorgen hat der Scheitel der jüngsten Flutwelle den Hamburger Hafen erreicht. Doch die Lage blieb relativ ruhig - auch in anderen Teilen Norddeutschlands halten sich die Schäden in Grenzen. Die Menschen im Norden waren gut vorbereitet auf Xaver. Die Notfallpläne der Behörden haben funktioniert, Sandsäcke waren vorbereitet und bedrohte Gebiete an der Elbe rechtzeitig geräumt worden.
Das Wichtigste im Überblick:
- Sturmflut in Hamburg. Gegen 6:15 Uhr hat der Pegel dort mit 6,09 Meter über Normalnull den höchsten Stand erreicht. Das ist mehr als bei der verheerenden Sturmflut 1962, als der Pegel 5,70 Meter erreichte. Trotzdem hat die Stadt die Flut gut überstanden. Alle Notfallpläne funktionierten. Erst ab 7,30 Meter wäre es dem Katatrophenschutz zufolge kritisch geworden.
- Schäden in Norddeutschland halten sich in Grenzen. In vielen Regionen gab es herabfallende Ziegel oder Äste und umgestürzte Bäume. In allen betroffenen Gebieten ist der Verkehr auf Schiene und Straßen noch immer stark beeinträchtigt.
- Noch bis in den Vormittag hinein werden Orkanböen erwartet, an der Nordsee mit Geschwindigkeiten von 140 Stundenkilometern und mehr. Auf der Insel Sylt ist bei Keitum ein Deich beschädigt worden.
- Xaver zieht weiter nach Osten: In Polen sind 100.000 Haushalte ohne Strom, weil umgestürzte Bäume Hochspannungsleitungen abgerissen haben, in Tschechien erreichte Xaver in Kammlagen des Erzgebirges bis zu 144 Stundenkilometer.