Süddeutsche Zeitung

Optische Illusion:Wie viele Punkte sehen Sie?

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Fast wie einst das blau-schwarz-weiß-goldene Kleid verwirrt diese optische Illusion das Internet: ein Gittermuster mit zwölf Punkten. Halt, zwölf Punkte? Da ist doch nur einer ... nein ... zwei ... oder?

Ein graues Gittermuster auf weißem Grund. Und dann ein schwarzer Punkt. Noch einer. Zwei. Drei. Wie viele denn jetzt?

Ein Bild, das der Spiele-Entwickler Will Kerslakeam Sonntagnachmittag auf Twitter gepostet hat, fasziniert das Internet. Tausende versuchen, in einem grau-weißen Gittermuster Punkte zu erkennen. Zwölf sollen es sein und sie sind da. Wirklich. Das Problem ist nur, dass man sie nicht alle auf einmal sehen kann.

Als seine Quelle gibt Kerslake einen Facebook-Nutzer aus Japan an, Akiyoshi Kitaoka. Der wiederum gibt als Quelle den Artikel "Variations on the Hermann grid: an extinction illusion" an, erschienen im Jahr 2000 von J. Ninio & K. A. Stevens.

In einem Auszug heißt es: "Wenn die weißen Punkte [auf den Schnittstellen der Linien] in ihrer Größe verringert und schwarz umrandet werden, scheinen sie zu verschwinden. Man kann nur ein paar davon auf einmal erkennen - in Mustern, die sich unberechenbar verändern. Dort, wo sie nicht gesehen werden, scheinen die Linien durchgehend. Es entstehen graue Verbindungen, die es eigentlich nicht gibt. Schwarze Sprenkel sind an den Verbindungen da erkennbar, wo eigentlich die Punkte sind. Die Illusion funktioniert auch im umgekehrten Kontrast." Das klingt in etwa so verwirrend wie es der Anblick des Bildes ist, das übrigens mit genanntem umgekehrten Kontrast arbeitet. Die Punkte auf der Abbildung sind schwarz mit weißer Umrandung.

Im Sommer vergangenen Jahres hatte ein Kleid die Netzgemeinde entzweit: Die einen sahen es weiß-gold, die anderen schwarz-blau. Die Punkt-Illusion dürfte aber für weniger Diskussion sorgen: Die Punkte sind nun einmal da - und nach längerem Betrachten scheinen die meisten Nutzer alle zu finden. Nur sieht eben niemand alle gleichzeitig.

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