Österreich:Spar-Mitarbeiterin wünschte sich Brand in Flüchtlingslager

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  • Die Supermarktkette Spar hat sich in Österreich von einer Mitarbeiterin getrennt.
  • Die Frau hatte mit einem Kommentar auf Facebook gegen Ausländer in einem Flüchtlingslager in Traiskirchen gehetzt.
  • Erst vor einer Woche hatte Porsche in Österreich einem Lehrling wegen einer ähnlichen Äußerungen gekündigt.

Hasspost auf Facebook

Die Supermarktkette Spar hat das Arbeitsverhältnis mit einer Mitarbeiterin beendet, nachdem diese auf Facebook mit einem Hassposting gegen Ausländer gehetzt hatte. Den Bericht über ein Feuer vor einem Flüchtlingslager im österreichischen Traiskirchen hatte sie mit den Worten kommentiert: "Was? Vor den Mauern. In den (sic!) Gebäude wäre besser. Schlecht gezielt."

Gegenüber der Zeitung Kurier bestätigte Spar die Kündigung. Es habe sich um eine Führungskraft gehandelt, die Vorbildfunktion habe, hieß es. Die fremdenfeindliche Meinung, die von der Mitarbeiterin veröffentlicht wurde, lasse sich nicht mit der Unternehmensphilosophie vereinbaren, sagte ein Sprecher. Man beschäftige Menschen aus 30 Nationen, Fremdenfeindlichkeit habe im Unternehmen keinen Platz. Mehrere Kunden hatten die Geschäftsführung des Supermarktes auf den Post aufmerksam gemacht.

Nicht der erste Fall

Erst vor einer Woche hatte der ausländerfeindliche Kommentar eines Porsche-Mitarbeiters in Oberösterreich für Aufsehen gesorgt. Der 17-Jährige hatte unter das Bild eines im Tröpfchenregen tanzenden Mädchens geschrieben: "Flammenwerfer währe (sic!) da die bessere Lösung". Porsche hatte ihm daraufhin gekündigt.

Das Thema Asyl ist in Österreich derzeit allgegenwärtig, die Debatte ist aufgeheizt. Das Land scheint im Moment nicht in der Lage zu sein, die vielen Flüchtlinge angemessen unterzubringen. Kritiker sprechen von unzumutbaren Zuständen in den völlig überfüllten Flüchtlingsunterkünften, insbesondere in der Einrichtung im niederösterreichischen Traiskirchen.

Amnesty International will Flüchtlingslager prüfen

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) stellte nun einen Antrag, in Traiskirchen eine Prüfung durchzuführen. Das Innenministerium bestätigte das. Man werde den Antrag prüfen und entscheiden, ob ein AI-Team aus Menschenrechtsexperten, Ärzten und Dolmetschern Zugang erhält, hieß es.

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