Österreich: Rauchstopp

Das Land möchte bis 2018 Schluss machen mit dem Ruf als "letztes Raucherparadies". Endlich sollen die Schlupflöcher gestopft werden, die den Rauch in Gaststätten hängen haben lassen.

Österreich macht Schluss mit seinem Ruf als eines der letzten "Raucherparadiese" und führt ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie ein. Gelten soll es allerdings erst ab Mai 2018. Einen entsprechenden Gesetzentwurf präsentierte die Regierung am Freitag in Wien. "Das neu geregelte Rauchverbot ist ein historischer Beitrag zur Steigerung der Gesundheit der Menschen", sagte Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ). Bislang dürfen größere Gaststätten noch separate Raucherräume haben, solange im "Hauptraum" ein Verbot gilt. In kleinen Lokalen ist Rauchen erlaubt. Zudem gibt es Ausnahmegenehmigungen, wenn brand- oder denkmalschutzrechtliche Vorschriften die Abgrenzung eines Raucherraums verhindern.

Gastronomiebetriebe, die freiwillig bis Juli 2016 auf die völlige Rauchfreiheit umstellen und zuvor Geld für Raucherräume ausgegeben hatten, würden Entschädigungen erhalten, sagte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP). In Studien der europäischen Krebsliga hat Österreich im internationalen Vergleich sowohl beim Nichtraucherschutz als auch bei Angeboten zur Rauchentwöhnung bislang schlecht abgeschnitten.