Österreich:Hacker hinterlassen Kinderpornos auf Internetseite von KZ-Gedenkstätte

  • Hacker haben die Inhalte der Website der österreichischen KZ-Gedenkstätte Mauthausen durch kinderpornographisches Material und abfällige Texte ersetzt.
  • Österreichs Innenministerin sprach von einem "kranken, kriminellen Angriff", der zutiefst verabscheuungswürdig sei. Ermittlungen wurden eingeleitet.
  • Der Angriff erfolgte zum 70. Jahrestag der Kapitulation der Wehrmacht, mit der der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende ging.

Internetseite von KZ-Gedenkstätte gehackt

Die Internetseite zur Gedenkstätte des österreichischen Konzentrationslagers Mauthausen ist am Freitagmittag offline. Auf grauem Grund ist nur ein Hinweis zu lesen. "Under Construction - Die von Ihnen aufgerufene URL/Webseite ist derzeit leider noch nicht freigeschaltet und/oder befindet sich im Aufbau." Die Verantwortlichen kämpfen mit einem Hackerangriff.

Die Inhalte, die hier normalerweise stehen, waren in der Nacht zu Freitag von Unbekannten durch kinderpornographisches Material und abfällige Texte ersetzt worden. Das Innenministerium hat die Seite, die von einem externen Unternehmen betreut wird, daraufhin vom Netz nehmen lassen.

Entsetzen über Angriff zum 70. Jahrestag von Kriegsende

"Dieser miese Hacker-Angriff und das Ersetzen der Inhalte durch kinderpornografische Darstellungen ist einfach nur widerlich und zeigt, welchen Geistes die Täter sind", sagte der Vorsitzende des Mauthausen-Komitees Österreich, Willi Mernyi.

Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner spricht von einem "kranken, kriminellen Angriff", der zutiefst verabscheuungswürdig sei. Experten des Innenministeriums würden den Betreibern der Website helfen, sie schnellstmöglich in der gewohnten Fassung wieder online zu stellen. Ermittlungen wurden eingeleitet.

Der Angriff erfolgte zum 70. Jahrestag der Kapitulation der Wehrmacht, mit der der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende ging. Für diesen Samstag ist in Mauthausen eine Feier zur Erinnerung an die Befreiung geplant.

Mauthausen war das größte Konzentrationslager der Nationalsozialisten auf dem Gebiet des heutigen Österreich. Etwa 200 000 Gefangene aus Europa und der ehemaligen Sowjetunion waren in dem Lager und seinen 49 Außenstellen inhaftiert. Etwa die Hälfte von ihnen wurde ermordet oder starb an Hunger, Krankheiten oder der Arbeit in den Steinbrüchen und Munitionsfabriken, die zu dem KZ gehörten. Das Lager wurde am 5. Mai 1945 von US-Truppen befreit.

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