So sieht sich Richard "Mörtel" Lugner am liebsten: im feinen Zwirn, an der Seite einer prominenten Dame, freundlich die anwesende Presse grüßend. Der Auftritt des als Baulöwe reich und bekannt gewordenen Österreichers ist alljährlich die Attraktion beim Wiener Opernball. Zum 61. Mal fand die traditionsreiche Tanzveranstaltung in diesem Jahr statt - gefühlt mindestens so lange ist der mittlerweile 84-Jährige dabei. (Hier eine Bildergalerie seiner bisherigen Begleitungen.)
Wie viel er für das Privileg bezahlen musste, sich an der Seite von US-Schauspielerin Goldie Hawn durch die gut gefüllten Gänge der Wiener Staatsoper zu drängeln, behielt "Mörtel" wie immer für sich. Irgendein Geheimnis muss schließlich auch ein Mann haben, der sein Privatleben seit Jahren für die Öffentlichkeit inszeniert.
Eröffnet wurde der Ball mit einer Trauerminute für die verstorbene österreichische Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser. Dieses Foto zeigt Bundeskanzler Christian Kern mit seiner Frau Eveline Steinberger-Kern (li.) sowie Bundespräsident Alexander Van der Bellen (re.) mit Gattin Doris Schmidauer beim Gedenken.
Apropos. Österreich ist ein kleines Land, da kann es schon mal passieren, dass man bei einem solchen Event auf die eigene Ex-Frau trifft. Also im Fall von Richard Lugner: die fünfte Ex-Gattin. Als die Dame im Bild noch mit "Mörtel" liiert war, firmierte sie in der Klatschpresse als "Spatzi". Seit sie 2016 im Promi-Big-Brother-Haus die Emanzipation von ihrem Anhängsel-Alter-Ego wagte, trägt Cathy Lugner wieder ihren bürgerlichen Namen. (Und einige Nuancen zu helles Make-up.) Der Mann an ihrer Seite ist im Übrigen der umtriebige "Künstlermanager" Helmut Werner, der unter anderem dafür verantwortlich ist, dass Richard Lugner nie alleine zum Opernball gehen muss. Wie gesagt: Österreich ist ein kleines Land, da schließt sich der Kreis im Zweifelsfall sehr schnell.
Selbstverständlich ist der Wiener Opernball nicht nur eine Trash-Veranstaltung. Es kommen tatsächlich auch Menschen, die etwas mit klassischer Musik am Hut haben. Anna Netrebko, zum Beispiel. Die Sopranistin von Weltruf freute sich, "einmal nicht auftreten zu müssen und den Abend nur genießen zu können". Flankiert wird sie von Startenor Jonas Kaufmann (rechts), auch keine ganz kleine Nummer im Musikgeschäft, und ihrem Ehemann Yusif Eyvazov.
Auch diese Herrschaften stehen nicht in Verdacht, für den Verfall der guten gesellschaftlichen Sitten in Wien verantwortlich zu sein: Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen kam mit Ehefrau Doris Schmidauer (zweite von links) und ließ sich brav mit Ball-Organisatorin Maria Großbauer (rechts) ablichten. Mit 36 Jahren ist sie die jüngste Frau, die je den Wiener Opernball ausgerichtet hat. Alles schick also. Gut, das mit dem Posieren kann die Trash-Prominenz natürlich ungleich besser.
Das Beweisfoto (von links nach rechts): Cathy Lugner (bekannt), Florian Wess (Zweitplatzierter des diesjährigen RTL-Dschungelcamps, Boulevard-Spitzname: "Botox-Boy") und Gina-Lisa Lohfink (wurde im Sommer 2016 zur unfreiwilligen Symbolfigur der Nein-heißt-nein-Debatte und im Dschungelcamp Achte).
Diese Dame passt hervorragend ins Ambiente, sowohl in Sachen Haarfarbe, als auch in Sachen Prominenz: Barbara Meier gewann 2007 die zweite Staffel Germany's Next Topmodel. Für die ganz große Laufstegkarriere hat es nicht gereicht - aber immerhin zehn Jahre nach dem Castingshow-Sieg noch für eine Opernball-Karte. (Neben ihr: der österreichische Unternehmer Klemes Hallmann.)
Zurück zum einzigen echten Star der Veranstaltung: Goldie Hawn weiß, wie man die Presse dirigiert. Aber wusste sie auch, worauf sie sich da eingelassen hatte?
Ob Goldie Hawn wusste, dass es eine abendfüllende Veranstaltung ist, die auch ihre Längen haben kann?
Deutsche Trash-Prominenz und, ja, auch traditionelle Tänze - hier in Formvollendung ausgeführt vom Wiener Staatsopernballett.
Geht man nach diesem Bild war die 71-Jährige eher ahnungslos. Aber "Mörtel" wird sie hoffentlich gut bezahlt haben.