Süddeutsche Zeitung

Österreich:Bergsteiger nach fünf Tagen aus Felsspalte gerettet

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30 Meter tief ist die Felsspalte, aus der ein Mann aus Duisburg an diesem Donnerstag gerettet werden konnte. Der 45-Jährige war am Samstag bei gutem Wetter zu einer Bergtour auf den 2995 österreichischen Dachstein aufgebrochen. Nachdem er für seine Angehörigen nicht mehr erreichbar war, meldete ihn sein Vater am Montag als vermisst.

Das eingeschneite Auto des Bergsteigers entdeckten die Bergretter relativ schnell im Dachsteingebiet. Der Mann blieb dagegen verschwunden. Dass er doch noch gefunden wurde, verdankt er seinem Handy - und der Tatsache, dass er wohl Ersatzakkus bei sich hatte.

Der Duisburger war in 2015 Metern Höhe durch die geschlossene Schneedecke in die Felsspalte gestürzt. Mit seinem Mobiltelefon versuchte er früh, einen Notruf abzusetzen, die Bemühungen blieben aber vier Tage lang ohne Erfolg. Erst am Mittwochabend gelang es ihm, ein kurzes Lebenszeichen abzusetzten. Der Alpinpolizei zufolge ging ein erster Notruf, der kürzer als eine Sekunde dauerte, um 21 Uhr ein. Um 23 Uhr hätten die Leitstelle weitere Notrufe von jeweils ein bis zwei Sekunden Länge erreicht. "Der Kollege hat jemanden schwer atmen gehört und richtig reagiert", sagt Alpinpolizist Bernhard Magritzer.

Aufgrund der Dunkelheit sowie der hohen Lawinengefahr konnten die Behörden ihre Rettungsaktion erst am nächsten Tag beginnen. In der Zwischenzeit gingen weitere Notrufe ein. Per SMS konnten die Beamten den Kontakt zu dem Vermissten herstellen, der schließlich seine GPS-Daten übermittelte. Dass nach vier Tagen plötzlich ein Handyempfang möglich war, ist wohl günstigen Witterungsbedingungen zu verdanken.

25 Personen waren an der Rettung beteiligt. Der Mann wurde per Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Er sei unterkühlt und habe Verletzungen an der Schulter und am Sprunggelenk, so die Polizei, angesichts der Umstände befinde er sich aber in einem augenscheinlich guten Zustand.

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