Süddeutsche Zeitung

Obama im Tornado-Gebiet:"Wir bleiben, bis Joplin wieder steht"

Eine Woche nach dem verheerenden Tornado hat Barack Obama Joplin besucht. Die Kleinstadt im US-Bundesstaat Missouri ist zu einem Drittel verwüstet, mehr als 140 Menschen kamen ums Leben. "Ihr Land wird sie bei jedem Schritt begleiten", versicherte der US-Präsident.

US-Präsident Barack Obama hat den Tornadoopfern des US-Bundesstaates Missouri Hilfe und Beistand beim Aufbau zugesagt.

"Als Präsident verspreche ich Ihnen, dass Ihr Land sie bei jedem Schritt auf diesem Weg begleitet", sagte Obama bei einem Gedenkgottesdienst für die 142 Todesopfer des Tornados.

Eine Woche nach dem verheerenden Tropensturm sprach Obama den Angehörigen sein Mitgefühl aus. "Die Kameras werden Joplin verlassen", sagte Obama unter tosendem Applaus in der Missouri Southern State University. "Aber wir bleiben in Joplin." Es werde Jahre dauern, alles wieder aufzubauen, hatte der sichtlich betroffene Präsident kurz zuvor auf den Trümmerfeldern der völlig zerstörten Wohngebiete gesagt.

Nach seiner Rückkehr aus Europa war Obama direkt in die Stadt mit ursprünglich 50.000 Einwohnern gereist, die der gigantische Tropensturm vor einer Woche zu einem Drittel verwüstet hat.

Dank an die freiwilligen Helfer

Obama machte sich ein Bild von der etwa zehn Kilometer langen und einen Kilometer breiten Schneise, die der Tornado durch Joplin gezogen hat. Der US-Präsident überflog zunächst das zerstörte Gebiet und sah sich dann gemeinsam mit dem Gouverneur von Missouri, Jay Nixon, ein verwüstetes Stadtviertel an. Auf den Geröllhalden drückte er die Hände von Angehörigen.

Während der Gedenkfeier dankte Obama allen freiwilligen Helfern. Sie hätten gezeigt, dass es in der Not keine Fremden gebe, sondern nur "Brüder und Schwestern". Der US-Präsident erinnerte an den Manager eines Pizzaladens, Christopher Lucas, der mehr als einem Dutzend Menschen im Kühlraum Schutz vor dem Tornado geboten hatte und bei der Rettungsaktion selbst in den Tod gerissen wurde.

Auch Gouverneur Nixon sagte den Menschen in Joplin Hilfe beim Wiederaufbau zu. Die Menschen von Missouri seien bekannt für ihre "Sturheit", "kein Sturm, kein Feuer, keine Flut kann uns von unserer Aufgabe abhalten", sagte er. Nach den Worten von Joplins Pressesprecherin Lynn Onstot beginnt sich der Ort langsam wieder zu organisieren.

Bis Sonntag wurden noch immer mehr als 40 Einwohner von Joplin vermisst. Mehr als 900 Menschen wurden durch den Tornado verletzt. Es war der tödlichste Tornado in den USA seit 60 Jahren. Der Tornado hatte ein Drittel der Stadt verwüstet, Tausende Häuser wurden zertrümmert. Obama hat bereits Bundeshilfe beim Wiederaufbau zugesagt.

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dpa/AFP/cag/gal
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