Notstand ausgerufen:Hurrikan "Dean" wütet über Jamaika

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Derzeit fegt ein Hurrikan mit Windstärken von 230 Kilometern pro Stunde durch die Karibik. In der Dominikanischen Republik und Haiti riss der Wirbelsturm bereits acht Menschen in den Tod, Jamaika rief den Notstand aus. Nun macht sich Mexiko bereit für den Ausnahmezustand.

Im Angesicht von Hurrikan "Dean" hat Jamaika am späten Sonntagabend (Ortszeit) den Notstand ausgerufen. Dieser könne für 30 Tage in Kraft bleiben, teilte das Büro von Regierungschefin Portia Simpson Miller mit. Diese äußerte zugleich die Befürchtung, dass die anstehenden landesweiten Wahlen wegen "Dean" verschoben werden müssten. Erste Ausläufer des tödlichen Hurrikans erreichten am Sonntag Jamaika.

Vor allem im Osten und Süden der Karibikinsel wurden nach Angaben der Behörden Bäume entwurzelt, die wiederum auf Straßen stürzten und diese unpassierbar machten. Der Hurrikan mit Windstärken von 230 Kilometern pro Stunde löste riesige Wellen aus, die vom Meer Äste und Geröll an Land spülten.

Rund 135.000 Menschen waren ohne Strom. In tausend Notunterkünften quer durchs Land suchten mehr als 4500 Menschen Zuflucht. Der Zivilschutz ging davon aus, dass "Dean" 350.000 Menschen treffen werde. Der Hurrikan hat bei seinem Zug durch die Karibik bereits fünf Menschen getötet.

Mit der Ausrufung des Notstandes bekommen die Sicherheitskräfte des Landes mehr Rechte vor allem im Umgang mit Kriminellen. Laut Regierungsdekret muss er aber nicht zwangsläufig 30 Tage dauern. Er könne auch eher wieder aufgehoben werden. Im Vorfeld von "Dean" hatte Simpson Miller bereits alle Polizisten und Feuerwehrleute in den Dienst beordert. Auch wer eigentlich frei hatte, musste sich auf der Wache melden.

Regierungschefin sieht Wahlen in Gefahr

Sorgen bereiten der Regierungschefin auch die Wahlen. Sie sollen allgemein am 27. August stattfinden, die Sicherheitskräfte aber sollten eigentlich schon diesen Dienstag wählen. "Wenn ich sehe, was passiert, bin ich nicht so sicher, ob die Sicherheitskräfte wählen können", sagte Simpson Miller. "Denn wir müssen zunächst sicherstellen, dass die Menschen nach dem Hurrikan wieder ihr normales Leben leben können."

Das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) der USA warnte derweil vor einer Verstärkung "Deans" zu einem "möglicherweise katastrophalen" Hurrikan der höchsten Stufe fünf. Vor allem um Mexiko machten sich die Experten Sorgen. Dort wurden erste Ausläufer von "Dean" am Montag erwartet.

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