Rostock (dpa/mv) - Nach der Notrettung dreier Mädchen und weiterer in Not geratener Badender aus der Ostsee vor Warnemüde hat die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes aus Rostock Badegäste zu erhöhter Vorsicht aufgerufen. Am Donnerstag hätten die Rettungsschwimmer elf Menschen aus dem Wasser retten und zwei davon reanimieren müssen, teilte der DRK Kreisverband Rostock am Freitag mit. Obwohl die rote Flagge, die Lebensgefahr und Badeverbot signalisiere, während der gesamten Wachzeit gehisst war, seien viele Strandbesucher ins Wasser gegangen. Viele Badegäste hätten außerdem das permanente Badeverbot an der Mole missachtet und seien dort schwimmen gegangen.
„Die hohen Wellen und die nicht einschätzbare Strömung bergen ein hohes Risiko“, sagt Lukas Knaup, Wachleiter in Warnemünde. Die aktuellen Wetterbedingungen seien für das gefahrlose Baden nicht geeignet. „Das war mein schlimmster Einsatztag, den ich in meiner langjährigen Laufbahn als Rettungsschwimmer je hatte“, fügt Knaup hinzu, der am Donnerstag an den Rettungen beteiligt war. Für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Wasserwacht sei eine psychosoziale Notfallversorgung bereitgestellt worden, um die Geschehnisse des gestrigen Einsatztages aufzuarbeiten.
„Wir können uns glücklich schätzen, von der Arbeit der Wasserrettung zu profitieren. Mein ausdrücklicher Dank gilt den vielen Ehrenamtlichen, die mit ihrem Einsatz Menschenleben retten“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) am Freitag. Die Ministerin mahnte zur Vorsicht und Vernunft beim Baden und verwies auf die Warnhinweise. „Badegäste sollten die Gefahreneinstufung durch die Wasserwacht ernstnehmen.“ Besonders Kinder seien bei schwierigen Bedingungen im Wasser gefährdet.
Die Wasserwacht des DRK sowie die Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde appellierten anlässlich der Vorfälle an alle Strandbesucher, niemals an der Mole in Warnemünde ins Wasser zu gehen und die Flaggensignale auf den Rettungstürmen sowie die Warnhinweise der Rettungsschwimmer zu beachten.
© dpa-infocom, dpa:230721-99-486693/3