Notfälle:Schweres Erdbeben in Japan: mindestens neun Tote

  • Ein schweres Erdbeben hat in Japan neun Tote und 800 Verletzte gefordert.
  • Das Beben der Stärke 6,9 erschütterte den Südwesten des Landes.
  • Atomkraftwerke in der Gegend sind offenbar unbeschadet.

Bei einem schweren Erdbeben im Südwesten Japans sind mindestens neun Menschen getötet worden. 800 weitere wurden verletzt, mehr als 50 von ihnen lebensgefährlich, teilte ein Regierungssprecher mit. Womöglich seien weitere Menschen noch verschüttet. Das Epizentrum des Bebens mit der Stärke 6,9 lag in einer Tiefe von elf Kilometern nahe der Stadt Kumamoto auf der Insel Kyushu, teilte die nationale Meteorologiebehörde mit. Bis Freitagmorgen wurden 116 Nachbeben gezählt.

40 000 Menschen fliehen aus ihren Häusern

Dutzende Häuser stürzten ein, zahlreiche Brände brachen aus. Etwa 40 000 Menschen verließen aus Angst vor weiteren Beben ihre Häuser und wurden teilweise in Notunterkünften untergebracht. In mindestens 14 000 Haushalten fiel der Strom aus, die Gasversorgung wurde unterbrochen.

Der Fernsehsender NHK zeigte, wie ein acht Monate altes Baby lebend aus den Trümmern gezogen wurde. Auch Bilder eines entgleisten Schnellzugs waren zu sehen, der allerdings keine Passagiere an Bord hatte. Ein Krankenhaus, das einzustürzen drohte, wurde evakuiert.

Keine Tsunami-Warnung

Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben. Die einzigen beiden Reaktoren, die nach der Katastrophe von Fukushima I derzeit in Japan Betrieb sind, arbeiteten normal, teilte der Betreiber des etwa 130 Kilometer vom Epizentrum entfernten AKW Sendai mit.

Im März 2011 hatte ein Beben der Stärke 9,0 eine gigantische Flutwelle ausgelöst, die in mehreren Reaktoren des nahe der Küste gebauten Kernkraftwerks Fukushima I im Nordosten des Landes zur Kernschmelze führte. Mehr als 18 000 Menschen kamen durch den Tsunami ums Leben oder gelten noch immer als vermisst. Japan liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, auf dem es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommt.

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