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Notfälle - Potsdam:Bombe in Potsdam entschärft

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Potsdam (dpa/bb) - Eine 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe ist am Mittwoch in der Potsdamer Innenstadt entschärft worden. "Es war ein ziemlicher Kraftakt, den Zünder aus der Bombe herauszuschrauben", sagte Sprengmeister Mike Schwitzke. Der Zünder sei beschädigt gewesen. Rund eine Stunde habe er daher mit der Arbeit gebraucht, länger als üblich. Dennoch sei es ein "normales Tagessgeschäft" gewesen. "Mit solchen kleinen Problemen muss man immer rechnen und damit können wir auch umgehen."

Etwa 3000 Menschen mussten am Vormittag ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Auch die Staatskanzlei, mehrere Ministerien, Landesämter, die Bundespolizei, ein Pflegeheim, das Humboldt-Gymnasium und zwei Kitas befanden sich in dem rund 800 Meter großen Sperrkreis um den Fundort der Bombe auf einem ehemaligen Tramdepot in der Heinrich-Mann-Allee unweit des Hauptbahnhofs.

Evakuierungstrupps kontrollierten, ob alle Anwohner den Sperrkreis verlassen hatten. In mindestens einem Fall musste die Feuerwehr bei einem Anwohner klingeln, der zunächst nicht die Tür geöffnet hatte, wie Stadtsprecherin Juliane Güldner berichtete. Straßenbahnen und Busse konnten den Bereich nicht mehr durchfahren. Um 11.15 Uhr wurde der Sperrkreis dann freigegeben, Sprengmeister Schwitzke begann mit der Arbeit.

"Seit 12:20 Uhr sind alle Sperrungen rund um den Fundort aufgehoben", teilte die Stadt dann auf Twitter mit. Der Blindgänger, der in einem halben Meter Tiefe auf dem Areal gefunden worden ist, ist die 205. mindestens 100 Kilogramm schwere Bombe seit dem Jahr 1990 in der Landeshauptstadt.

"Am Wochenende haben wir am Tag der Befreiung dem Ende des 2. Weltkrieges gedacht. Die gefährlichen Hinterlassenschaften beschäftigen uns noch immer", schrieb Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) auf Twitter. "Danke an Mike Schwitzke. Dank an alle Mitarbeitenden der LHP die heute gesichert haben und an alle PotsdamerInnen für die Disziplin."

© dpa-infocom, dpa:210512-99-568576/6

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